Entdeckung im Schloss Fürstenstein bei Waldenburg/Wałbrzych

Die Überreste einer alten Glocke wurden unterm Gips gefunden.

Dieses Relikt beweis die Existenz eines komplexen internen Kommunikationssystems.

Im Frühjahr dieses Jahres wurden im Krummen Saal Tagebauarbeiten durchgeführt. Es stellte sich heraus, dass die ursprünglichen Wanddekorationen unter der Farbschicht und unter der dünnen Putzschicht erhalten geblieben sind. Nach Prüfung der Entdeckung erhielt das Schloss Fürstenstein von einem Restaurator die Empfehlung, die Putz- und Farbschichten zu entfernen, damit das gesamte Polychrom entdeckt werden kann. Während der Freilegung der mit Gips bedeckten Gemälden wurden Relikte einer Glocke gefunden, die ebenso saniert werden soll. Die Glocke ist ein Teil eines komplexen Kommunikationssystems, das im Schloss Fürstenstein derer von Hochberg praktiziert wurde. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gehörten die von Hochbergs  zu den reichsten Familien in Europa, für die über vierhundert Menschen arbeiteten. Das gefundene Relikt beweis die Existenz eines komplizierten internen Kommunikationssystems, das den Schlossherren bereits vor hundert Jahren das Leben erleichtert hat.

Der Krumme Saal befindet sich im ersten Stock des Südflügels im ältesten mittelalterlichen Teil des Schlosses. Wie die Konrad-Halle wurde sie während der hier von der NS-Organisation TODT durchgeführten Arbeiten fast vollständig zerstört. Das spätgotische Renaissance-Dekor wurde zusammen mit dem schönen Gewölbe in einfache Formen umgewandelt, die dem Geschmack der Beamten des Dritten Reiches entsprachen. Die frühere Pracht dieser Kammer wird durch den erhaltenen Renaissancekamin aus grauem Sandstein belegt.

Foto: Schloss Fürstenstein