Die Breslauer Jahrhunderthalle unter den wichtigsten Stahl-Betonkonstruktionen in Europa

Das berühmte Gebäude nimmt an einem internationalen Forschungsprojekt teil.

Das Ziel ist die Entwicklung moderner Methoden zur Erhaltung historischer Betonkonstruktionen.

Die 1913 errichtete Jahrhunderthalle in Breslau wurde für das Forschungsprojekt InnovaConcrete als Beispiel für eine der größten Errungenschaften der Vorkriegsmoderne ausgewählt. Andere Objekte sind unter anderem die Betonskulptur von Eduard Chillida “Elogio del horizonte”, ein Symbol der Stadt Gijón in Nordspanien, die charakteristischen Strukturen von Eduardo Torroja oder die Kriegsdenkmäler in Torricella Peligna in Italien.

Das Forschungsprojekt InnovaConcrete wird im Rahmen des Programms Horizont 2020 von einem internationalen Konsortium durchgeführt. Es besteht aus 29 Institutionen aus 11 Ländern. Die Jahrhunderthalle beteiligt sich an dem Projekt in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern von der Technischen Universität in Breslau (Polytechnika Wrocławska), die nicht-invasive Tests des Betons durchführen, aus dem das Objekt hergestellt wurde. Weitere geplante Forschungen werden es ermöglichen, die Eigenschaften des historischen Betons, aus dem ein Gebäude hergestellt wurde, zu verfeinern. Die erhaltenen Daten werden die Auswahl geeigneter Wartungs- und Reparaturmethoden ermöglichen, die auch an Beton getestet werden sollen, aus dem die Jahrhunderthalle vor über 100 Jahren gebaut wurde.

Die zwischen 1911 und 1913 nach dem Entwurf von Max Berg errichtete Jahrhunderthalle (poln. Hala Stulecia) gehört seit 2006 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Gegenwärtig wird sie für Messen, Sport- und kulturelle Veranstaltungen genutzt. Auf dem Bild: die Ende jedes Jahres stattfindende Breslauer Buchmesse. Mehr Informationen zum Gebäude finden Sie hier.