Jablunkauer Schanze wird Touristenattraktion

Zwischen dem 16. und dem 18. Jahrhundert entstand in der Nähe von Mosty bei Jablunkau/Mosty u Jablunkova (Teschener Schlesien) ein System von Befestigungen

Im September öffnete das Besucherzentrum „Jablunkauer Schanze“ seine Pforten.

Nicht im Mai, wie ursprünglich geplant, sondern – bedingt durch die Corona-Epidemie – erst im September öffnete das Besucherzentrum „Jablunkauer Schanze“ seine Pforten.

Die malerische, oberhalb von Mosty gelegene Befestigungsanlage ist nicht nur ein interessantes und seltenes Relikt stürmischer Perioden in der schlesischen Geschichte, sondern auch eine außerhalb der Grenzen der Tschechischen Republik weitgehend unbekannte Sehenswürdigkeit. Nach der vernichtenden Niederlage des ungarischen Heeres in der Schlacht bei Mohatsch 1526 wurde ein weiteres Vordringen der Osmanen in Richtung Norden ein durchaus realistisches Szenario. Angesichts dieser Gefahr beschlossen die Schlesischen Stände den Bau einer Festung aus Holz, Steinen und Erde direkt an der damaligen Grenze zwischen Schlesien und Ungarn (heute verläuft dort die Grenze zwischen Tschechien und der Slowakei). Auf Initiative von Herzog Wenzel III. von Teschen wurde sie noch in demselben Jahrhundert stark ausgebaut. Die schlesisch-ungarische Grenze wurde damals in ihrem gesamten Lauf mit diversen Hindernissen befestigt und durch Posten überwacht. Obwohl die Türken Schlesien nie erreichten, wurde die Festung dennoch mehrmals zum Schauplatz kriegerischer Auseinandersetzungen, etwa während des ungarischen Rakoczy-Aufstandes (1703–1711) oder des Völkerfrühlings (1848). In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verlor die Jablunkauer Schanze endgültig ihre militärische Bedeutung und wurde teilweise abgetragen. Dennoch sind mehrere Elemente der historischen Festung (unter anderem Bastionen und Festungsgräben) auf einem Berg bei Mosty bis in unsere Zeit erhalten geblieben. Das jüngst eröffnete Besucherzentrum „Jablunkauer Schanze“ befindet sich in direkter Nähe der historischen Anlage und beherbergt ein kleines Museum mit interaktiven Ständen und Exponaten, die über die Geschichte der Festung erzählen.

Facebook-Profil des Besucherzentrums „Jablunkauer Schanze“: Historické Opevnění Šance Mosty u Jablunkova

Text: Dawid Smolorz