70. Wangener Gespräche in Wangen im Allgäu mit Preisverleihung an Saša Stanišić

Vom 22. bis zum 25. Oktober 2020 finden die 70. „Wangener Gespräche“ in Wangen im Allgäu mit mehreren öffentlichen Veranstaltungen statt

Der Höhepunkt ist die Vergabe des Eichendorff-Literaturpreises an Saša Stanišić (Hamburg).

Die Tagung wird im Giebelsaal der Badstube mit der Ausstellung „Kunst – Leben – Kunst oder die heilsame Kraft der Erinnerung“ und einer Lesung von Ju Sobing (Radebeul) eröffnet.

Im Weberzunfthaus liest Harald Gröhler (Berlin) aus seinem Gedichtband „Frischer Schnee“ sowie aus seinem essayistisch-biographischen Buch „Dichter! Dichter!“ über seine Begegnungen mit Stanisław Lem und Hans Magnus Enzensberger. Anne Wachter (Meersburg), Stefanie Kemper (Maierhöfen) und Johannes Rasim (Werl) lesen aus den Werken von Autoren des Wangener Kreises, unter anderem Egon H. Rakette, Ernst Günther Bleisch und Dagmar von Mutius. In ihrem Vortrag zum 70. Tagungsjubiläum „Der Wangener Kreis und das literarische Schlesien“ blickt die Ehrenvorsitzende Monika Taubitz (Meersburg) auf die Ursprünge und die Entwicklung der Gesellschaft zurück.

In der Vortragsreihe spricht Dr. Gerhard Schiller (Selters im Westerwald) über Horst Lange und seinen Roman „Schwarze Weide“. Der Leiter der Forschungsstelle für Literatur und Kultur des schlesischen Barock der polnischen Universität Breslau (Wrocław) Dr. Tomasz Jabłecki spricht über „Das Breslauer protestantische Schultheater und seine Verbindungen zum Allgäu“ und in einem weiteren Vortrag zum Leben und Werk des Barockdichters Georg Daniel Speer. Die polnische Literaturwissenschaftlerin Prof. Renata Dampc-Jarosz (Kattowitz/Katowice) referiert über den Begriff der Fremde im Prosawerk von Ruth Storm. Über ehemalige Bewohner der Breslauer Vorkriegshäuser wird die Hörfunkautorin Joanna Mielewczyk sprechen, anschließend folgt ein Gespräch mit Monika Taubitz.

Der Festakt zur Verleihung des mit 5.000 EUR dotierten Eichendorff-Literaturpreises findet am letzten Veranstaltungstag in der Wangener Stadthalle statt. Der diesjährige Preisträger, Saša Stanišić, wurde 1978 in Višegrad (Jugoslawien, heute Bosnien-Herzegowina) geboren und kam 1992 nach Süddeutschland. Stanišić wurde bereits mehrfach ausgezeichnet, unter anderem 2014 mit dem Preis der Leipziger Buchmesse und 2019 dem Deutschen Buchpreis.

Die vom Wangener Kreis – Gesellschaft für Literatur und Kunst „Der Osten“ e.V. ausgerichtete Veranstaltung richtet sich in erster Linie Literatur- und Kunstinteressierte aus Deutschland, Österreich und der Schweiz im Allgemeinen sowie Interessierte an Literatur, Kunst und Kulturgeschichte Schlesiens. Als Partner beteiligen sich das Land Baden-Württemberg, die Stiftung Kulturwerk Schlesien, die Stadt Wangen im Allgäu sowie der Kulturreferent für Oberschlesien bei der Stiftung Haus Oberschlesien in Ratingen an der Realisierung.

Aufgrund der derzeitigen Corona-Einschränkungen werden alle Interessierten angehalten ihre Anmeldung zu unserer Tagung an den Geschäftsführer Hermann Spang zu richten. Es gelten die allgemein bekannten Corona-Schutzvorkehrungen.

Text: Johannes Rasim