Dezember im Oberschlesischen Landesmuseum in Ratingen

Vorträge, Führungen, Abenteuer Escape-Room: Zum Jahresende lockt das Oberschlesische Landesmuseum mit zahlreichen Angeboten

Vier aktuelle Sonderausstellungen runden das Angebot ab.

Zum Jahresende lockt das Oberschlesische Landesmuseum in Ratingen mit zahlreichen Angeboten. Zu den Höhepunkten zählen sicherlich der Gastvortrag von Dr. Lutz Schrader am Sonntag, 10. Dezember, um 15 Uhr und die Projektvorstellung von Izabella Kühnel über Leben und Werk Franz Landsbergers am Freitag, 15. Dezember, um 17 Uhr. Der Eintritt zu beiden Veranstaltungen ist frei.

Unter dem Titel „Zunahme ethnopolitischer Konflikte: Déjà-vu oder neues Phänomen?“ wirft Dr. Lutz Schrader am 10. Dezember um 15 Uhr zunächst einen Blick zurück in die Jahre vor und nach dem Ende des Ost-West-Konflikts und ordnet die damalige Situation vor dem Hintergrund des Zusammenbruchs der bipolaren Weltordnung und der Entstehung zahlreicher neuer (National-)Staaten ein. In einem zweiten Schritt richtet sich das Augenmerk auf das Wiederaufflammen ethnopolitischer Konflikte in den letzten anderthalb bis zwei Jahrzehnten. Auf der Suche nach den Ursachen werden verschiedene Hypothesen diskutiert, darunter der Aufstieg populistischer und autokratischer Staaten und Bewegungen. Schließlich wird in einem dritten Schritt überlegt, wie eine erneute Einhegung und Befriedung ethnonationaler Konflikte gelingen könnte.

Im Mittelpunkt der Projektvorstellung am 15. Dezember um 17 Uhr stehen die Geschichte der Stadt Beuthen (Bytom) und ihrer Bewohner zur Zeit der industriellen Revolution, die Visionäre, die in Beuthen das erste städtische Theater- und Konzerthaus Oberschlesiens entstehen ließen, und vor allem dessen Gründer Franz Landsberger. Diesem bedeutenden Beuthener wurde 1925 zum Dank für seine Verdienste eine Gedenktafel im Foyer des Theaters gewidmet, die in den 1930er Jahren von den Nationalsozialisten entfernt wurde.

Das Beuthener Theater. Fot. Privatarchiv

Der Vortrag von Izabella Kühnel schildert auch die Geschichte der Nachkommen von Franz Landsberger, die 2016 und 2022 Beuthen besuchten und dabei halfen, die Erinnerung an ihre Familie wiederherzustellen. „Das geplante Buch zeigt die historischen Verflechtungen einer Region, die häufig die Nationalität wechselte. Es erzählt von der lokalen Geschichte, von der Vielfalt der Kulturen, von Toleranz und Akzeptanz, aber auch vom Drama des Holocaust, das sich hier abgespielt hat. Es zeigt die Probleme der Grenzregion vor dem Hintergrund der persönlichen Erfahrungen der Familie“, führt die Referentin Izabella Kühnel ein.

Öffentliche Führung mit David Skrabania © SHOS _ OSLM, Langen.

Verpassen Sie auch nicht die letzten öffentlichen Führungen am 10. Dezember um 13 Uhr und am 17. Dezember um 15 Uhr. Wer die beiden Escape Rooms des Museums hintereinander spielen möchte, sollte sich für den Escape Room Double am 16. Dezember unter vermittlung@oslm.de anmelden. Wer unter 16 Jahre alt ist und ohne Erwachsene rätseln möchte, ist beim Rätselspaß am Mittwoch, 20. Dezember, gut aufgehoben (auch hier ist eine Anmeldung erforderlich).

Aktuell sind im Oberschlesischen Landesmuseum in Ratingen auch folgende Sonderausstellungen zu sehen:

„Dem Regiment zur Ehr, dem Vaterland zur Wehr“
Preußische Regimenter in der Provinz Schlesien 1871–1914: Zwischen Militarismus und Alltagsleben
Eine Ausstellung aus der Sammlung von Norbert Kozioł

01. Oktober 2023 – 30. Juni 2024

Grenzgänger. Alltag in einem geteilten Land
14. November 2022 – 18. Februar 2024

Jüdische Spuren. Von der Synagoge zum Gebetshaus in Beuthen
21. November 2021 – 31. Dezember 2023

Zwei Mal Heimat – An Rhein und Oder. Acrylmalerei von Mauga Houba-Hausherr
29. Januar – 31. Dezember 2023

Text: Katarzyna Lorenc, Medienmitteilung des OSLM vom 4.12.2023