Polnische Fußball-Ekstraklasa nach der Hinrunde
Nach 18 Spieltagen die Elf aus dem Oberschlesischen Industrierevier die Nummer zwei der polnischen Liga.
Nach 18 Spieltagen ist Górnik Zabrze die Nummer zwei der polnischen Liga. Die gute Leistung der Elf aus dem Oberschlesischen Industrierevier wird als eine der positiven Überraschungen der laufenden Saison bezeichnet.
Fast über die gesamte Hinrunde präsentierte die Mannschaft, deren Teil immer noch der Weltmeister von 2014 Lukas Podolski ist, eine stabile Form. Eindeutig bestätigen das auch die Statistiken. Acht Spieltage lang führte Górnik die Tabelle an. Insgesamt nach 15 von 18 Spieltagen gehörten die Weiß-Blau-Roten zu den besten drei Teams der Liga. Eine Krise, die Górnik am Ende auch den ersten Platz kostete, kam erst im Spätherbst. Dennoch herrscht unter den Fans des 14-fachen polnischen Landesmeisters eine gute Stimmung. Der slowakische Trainer, Michal Gašparík, der wohlgemerkt vor über zehn Jahren selbst für den Verein aus Zabrze/Hindenburg gespielt hatte, kündigte nach seinem Umzug nach Oberschlesien im Sommer dieses Jahres an, dass die Fans eine andere Mannschaft erleben würden. Und tatsächlich waren eine hohe Disziplin und Spielintelligenz das Markenzeichen seines Teams. Kürzlich machte die Nachricht Schlagzeilen, dass Lukas Podolski nicht nur ein Spieler, sondern auch Miteigentümer des Vereins von der ulica Roosevelta ist. Anfang Dezember erwarb er nämlich 8,3% der Aktien und wurde somit zum zweitgrößten Anteilhaber von Górnik (der größte ist die Stadt Zabrze).

Bei den zwei anderen Erstligisten aus Oberschlesien gibt es weniger Gründe zur Freude. Der Gleiwitzer Piast hielt wochenlang die rote Laterne der Ekstraklasa. Offensichtlich wirkte sich aber der Trainerwechsel im Oktober positiv auf die Mannschaft aus, denn in der letzten Phase der Hinrunde gelang es dem Meister von 2019, die abstiegsgefährdete Zone zu verlassen. Stabilität – allerdings im negativen Sinne – charakterisierte in den vergangenen Monaten die Leistung des GKS Katowice. Die Mannschaft, die in der Saison 2024/2025 als Aufsteiger für ihren offensiven und effektiven Stil viel Lob geerntet hatte, verlor vor dem Beginn der Hinrunde ihre besten zwei Spieler an Gegner von der Ekstraklasa und kann seitdem den richtigen Rhythmus nicht wieder finden. Die Gleiwitzer belegen nach 18 Spieltagen den Platz 14, die Kattowitzer müssen wiederum auf dem 16. Platz überwintern, der keinen ruhigen Schlaf garantiert.

Sehr ungleich spielte die einzige niederschlesische Mannschaft der Ekstraklasa – Zagłębie Lüben (Lubin). Nach dem miserablen Start verbesserte sich aber kontinuierlich die Stimmung unter den Fans aus dem Kupfergebiet. In der Tabelle kletterte das Team sogar direkt vor dem Abschluss der Hinrunde auf Platz 5. Mit 31 erzielten Toren stellen die Lübener derzeit eine von drei besten Offensiven der höchsten polnischen Spielklasse.

Die Ekstraklasa kehrt Ende Januar aus der Winterpause zurück.
Aktuelle Tabelle: www.gol24.pl
Text: Dawid Smolorz
