Oma kommt aus Schlesien. Die Erinnerungen der Nachfahren

Ein Seminar für die Kinder und Enkel der Vertriebenen und alle Interessierten

Es findet am 12.-13. Oktober 2024 im Haus Schlesien in Königswinter statt –  Restplätze sind noch frei.

Herkunftsgeschichten bewegen Familien – bis heute sind Fluchtschicksale von großer Aktuali­tät. Fragen nach Herkunft, Heimat und Identität sind jedoch selten eindeutig zu beantworten, beson­ders dann, wenn ein Teil der Vorfahren aus einer anderen Region kam. Mehr als 25 Prozent der Deutschen geben an, dass sie selbst oder ein Familienmitglied zu den deutschen Heimatvertriebenen zählen. Aufgewachsen mit den Geschichten „aus der Heimat“ oder auch nur mit einem undefinier­baren Gefühl, nicht hierher zu gehören: Viele Kinder und Enkel tragen die Last der Erinnerungen und Traumata der vertriebenen Vorfahren. Die Erfahrungen der Erlebnisgeneration haben ihre Spuren hinterlassen und prägen oft unbewusst bis heute ihr Leben und ihre Familien. Auch wenn sie bereits in der „neuen Heimat“ geboren wurden und keine eigenen Erinnerungen an Schlesien haben, übertrugen sich die Fluchterfahrungen und das Fremdheitsgefühl der (Groß)Eltern auf die Nachkommen. Die aus der Erfahrung der Entwurzelung heraus entwickelten Verhaltensweisen und Ängste haben sich teilweise bis in die Enkelgeneration „vererbt“.

Seminar bietet Fachvorträge und Erfahrungsaustausch

Das Seminar Oma kommt aus Schlesien wird von Haus Schlesien mit finanzieller Unterstützung durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien organisiert und behandelt exemplarisch anhand der erzwungenen Fluchtsituation aus Schlesien Erfahr­ungen und Erkenntnisse zum Umgang mit Flucht und Vertreibung in den Familien. Einführende Fachvorträge von Wissenschaftlern und Autoren befassen sich mit ganz unterschiedlichen Aspekten und legen eine fundierte Grundlage für die jeweils anschließenden Gesprächsrunden, in denen die Teilnehmer die Thesen diskutieren und eigene Erfahrungen und Eindrücke austauschen können. Neben der Möglichkeit, anhand des vermittelten Wissens die Situation der Erlebnisgenera­tion aber auch die eigenen Erfahrungen nach­vollziehen und einordnen zu können, soll vor allem der Austausch untereinander dazu beitragen, die individuelle Familiengeschichte aufzuarbeiten, sich mit den Gefühlen von Heimatlosigkeit auseinan­derzusetzen und eigene Verhaltensmuster zu verstehen.

Teilnehmerbeitrag: 140 Euro/Person (1 Übernachtung mit Frühstück, 1 Abend- und 1 Mittagessen, Pausenversorgung mit Kaffee, Mineralwasser, Gebäck), ohne Übernachtung 85 Euro/Person, Mitglieder des Vereins Haus Schlesien: 120 Euro mit Übernachtung, 75 Euro ohne Übernachtung.

Anmeldung unter kultur@hausschlesien.de oder 02244 886 231.

Termin: 12.-13. Oktober 2024
Veranstaltungsort: HAUS SCHLESIEN, Dollendorfer Str. 412, 53639 Königswinter-Heisterbacherrott

Text: Pressemitteilung des HAUS SCHLESIEN