Die neue Serie „Breslau” macht Lust auf mehr

Die Handlung des achtteiligen Krimis spielt im Jahr 1936 in Breslau im Vorfeld der Olympiade in Berlin

Es ist die erste polnische Produktion für den Kanal Disney+.

Die erste polnische Produktion für Disney+ ist fertig. Die Handlung der Serie „Breslau“ spielt in der niederschlesischen Hauptstadt im Jahre 1936. In diesem Jahr finden in Berlin die XI. Olympischen Sommerspiele statt. Die Augen der ganzen Welt sind auf die Hauptstadt des Dritten Reiches gerichtet. Die Nationalsozialisten versuchen die ganze Welt zu überzeugen, dass die Olympischen Spiele im Fair-Play-Geist stattfinden werden und dass alle Sportler gleiche Rechte und Chancen auf den Sieg haben.

In Breslau kommt es kurz davor zu einem brutalen Mord auf einem jüdischen Leichtathleten. Die sorgfältig ausgearbeitete Propagandakampagne der Nazis ist gefährdet… Deshalb wird der polnischstämmige Polizeikommissar Franz Podolsky (Tomasz Schuchardt) wieder in den Dienst eingestellt. Nur er, der für kontroverse Methoden bekannt ist, ist in der Lage, den Mörder zu finden und die Sache schnell zu klären. Bald zeigt sich heraus, dass der Leichtathlet nur ein zufälliges Opfer war. Der Mörder tötet weiter und lässt bei seinen Opfern Nachrichten für Podolsky: er sieht sich – ähnlich wie der Kommissar – als Erlöser der Stadt und reinigt sie vom „jeglichen Gesindel“.

Wird Podolsky imstande sein, den Mörder noch vor den Olympischen Spielen festzunehmen? Und welchen Preis wird er dafür bezahlen müssen? Die 8-teilige Serie „Breslau“ ist schon auf der Disney+ Plattform zu sehen.

Der Regisseur der Serie ist Leszek Dawid, für das Drehbuch sind Bartosz Janiszewski und Magdalena Żakowska verantwortlich. Der Produzent der Serie ist die Gruppe ATM, das größte unabhängige Produktionsstudio in Polen. Das mehrfach ausgezeichnete Unternehmen hat den Sitz in Bielany Wrocławskie bei Breslau und ist auf Spielfilmproduktionen spezialisiert.

Was in „Breslau” vom ersten Moment fasziniert, sind die schönen Aufnahmen von Paweł Flis. Das Breslau des Jahres 1936 betört mit seiner stimmungsvollen Retro-Schönheit. Die Szenografie, die Kostüme, das Make-up und die Musik von Jimek (Radzimir Dębski) lassen den Blick nicht vom Bildschirm abwenden. Auch die Haupt- und Nebenrollen wurden sehr gut besetzt: Tomasz Schuchardt, Sandra Drzymalska, Agata Kulesza – sie gehören zu den polnischen Top-Schauspielern.

Die Premiere von „Breslau“ fand im Niederschlesischen Kinozentrum (Dolnośląskie Centrum Filmowe) statt.
Franz Podolski und Eberhard Mock

Was ein wenig stören kann, ist der Schematismus der Handlung. Die Handlung ist zwar fesselnd, basiert aber auf den gängigen Mechanismen des Genres Krimi. Für diejenigen, die viele Serien schauen, wird es hier wohl kaum Überraschungen geben. Einige Figuren, insbesondere die Nebenfiguren, sind auch überzeichnet, wie zum Beispiel der britische Journalist Andrew Fox mit seinem Akzent. Einige Zuschauer sehen auch eindeutige Parallelen zu den Kriminalromanen von Marek Krajewski. Franz Podolsky ist dem Eberhard Mock sehr nahe, obwohl sich die Drehbuchautoren von dieser These distanzieren. Aber die Ähnlichkeiten fallen sofort auf: Podolsky ist wie Mock – der unfehlbare Jagdhund der Breslauer Polizei. Wenn er einmal auf die Spur kommt, lässt er nie locker, auch wenn sein Privatleben aufs Spiel gesetzt wird.

Szene aus dem Film „Breslau“.

Text und Bilder (wenn nicht anders angegeben): Małgorzata Urlich-Kornacka, Pressematerialien von Disney+