Kulturpreis Schlesien 2023

Jury hat Preisträgerin und Preisträger ausgewählt

Die Preisverleihung findet am 7. Oktober in Wrocław (Breslau) statt.

Die Preisträger und die Preisträgerin des Kulturpreises Schlesien 2023 sind bekannt. Jurymitglieder haben sich bereits Ende April unter dem Vorsitz der Niedersächsischen Ministerin für Inneres und Sport, Daniela Behrens, in Berlin getroffen, um die Preisträgerinnen und Preisträger des Jahres 2023 zu bestimmen.

Zugleich wurde auch der Termin für die Preisverleihung festgelegt: Am 7. Oktober 2023 sollen die Preisträgerin und Preisträger ausgezeichnet werden. Die Preisverleihung findet in diesem Jahr in Wrocław (Breslau) statt. Die Niedersächsische Ministerin für Inneres und Sport, Daniela Behrens, sagte: „Angesichts der herausragenden Kandidatinnen und Kandidaten in diesem Jahr war die Entscheidung für meine Jurykolleginnen und -kollegen und mich besonders schwer. Dennoch konnten wir eine Entscheidung treffen und wieder verdiente Persönlichkeiten als Preisträgerin und Preisträger bestimmen.“

Krzysztof Maj, Vizemarschall der Woiwodschaft Niederschlesien, sagte: „Der Kulturpreis Schlesien ist eine einzigartige Initiative. Sein ursprüngliches Ziel war es, Brücken zu bauen zwischen den Schlesiern, die in Polen geblieben sind, und denen, die das Land verlassen mussten. Ich habe den Eindruck, dass er heute eine andere Dimension hat. Der Krieg jenseits unserer Ostgrenze hat gezeigt, dass Brücken leicht niedergerissen werden können. Deshalb möchte ich, dass dieser Preis symbolisch nicht so sehr Brücken baut, sondern Gräben zwischen Polen und Deutschen auch in Zukunft weiter schließt. Er ist ein wichtiger Baustein für den polnisch-deutschen Dialog, weil er sich nicht scheut, über die schwierige Geschichte zu sprechen und die positiven Seiten unserer Nachbarschaft aufzuzeigen. Ich bin überzeugt, dass sie die Unterschiede zwischen unseren Völkern dauerhaft begraben wird.“

Jury des Kulturpreises Schlesien 2023
Jury des Schlesischen Kulturpreises 2023.

Preisträger und Preisträgerin

In der Sitzung hatten die Jurymitglieder aus insgesamt fünf Vorschlägen die Preisträgerinnen und Preisträger zu bestimmen. Nach ausführlicher Diskussion und zahlreichen Wortmeldungen wurden die beiden Hauptpreisträger gewählt: Der Autor Dr. Marek Krajewski und der Arzt Dr. Matthias von Hülsen.

Für den Sonderpreis lagen ebenfalls mehrere Vorschläge vor. Nachdem auch hier die einzelnen Kandidatinnen ausführlich begründet wurden, fiel die Wahl letztlich auf die Autorin Karolina Kuszyk mit ihrem Buch „In den Häusern der anderen. Spuren deutscher Vergangenheit in Westpolen“ (Originaltitel: Poniemieckie).

Hintergrund

Der Kulturpreis Schlesien des Landes Niedersachsen wird seit 1977 verliehen. In Niedersachsen hatten besonders viele deutsche Schlesierinnen und Schlesier, die nach dem Zweiten Weltkrieg ihre Heimat verlassen mussten, Aufnahme gefunden und wesentlich zum Wiederaufbau des Landes beigetragen. Die Niedersächsische Landesregierung hatte diesen Preis daher seinerzeit gestiftet als Zeichen der Verbundenheit des Landes Niedersachsen mit den in der Bundesrepublik Deutschland lebenden Schlesierinnen und Schlesiern.

Mit dem Preis sollen die Leistungen solcher Kunst- und Kulturschaffenden gewürdigt werden, die entweder selbst aus Schlesien stammen oder deren auszuzeichnendes Werk Bezüge zu Schlesien aufweist. Gegenstand der Preisverleihung waren hervorragende Einzel- oder Gesamtleistungen auf dem Gebiet der Literatur, der bildenden Kunst und der Musik.

Der Kulturpreis Schlesien hat sich zu einem deutsch-polnischen Begegnungspreis entwickelt. Er hat längst eine besondere Bedeutung für die Verständigung zwischen Deutschland und Polen erlangt.

Der Kulturpreis Schlesien wird im jährlich wechselnden Turnus in Niedersachsen oder in Niederschlesien verliehen. Da im vergangenen Jahr die Preisträger in Oldenburg ausgezeichnet wurden, findet die diesjährige Preisverleihung am 7. Oktober 2023 in Breslau statt.

Text & Bilder: Niedersächsisches Ministerium für Inneres und Sport