An den Fronten des Ersten Weltkrieges
Das Hauses der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit verlegte ein spannendes Tagebuch eines Soldaten aus Oberschlesien.
Verfasst wurde es von Albert Adamski – einem Kaufmann aus Frei Kadlub/ Kadłub Wolny im Kreis Oppeln/ Opole. Es handelt sich dabei um ein authentisches Zeitdokument, in dem der Autor ohne Pathos und ohne die Realität zu verschönern, seine Erlebnisse und Erfahrungen akribisch beschreibt. Wichtig ist zudem, dass die Aufzeichnungen frei von Propaganda und Zensureingriffen sind. Sie umfassen den Zeitraum von 1915 bis 1918, den Adamski unter anderem in Breslau, an der Westfront in Frankreich und Belgien sowie an der Südfront auf dem Balkan verbrachte. Die Endphase des Großen Krieges erlebte er in dem im Revolutionschaos versinkenden Berlin.
„Mit bangem Herzen…“ ist keine typische Kriegschronik. Freilich sind die Kampfhandlungen, an denen der Autor beteiligt war, ein wichtiges Element des Buches, aber nicht weniger wichtig sind Adamskis Kommentare, Reflexionen und Überlegungen zu solchen Themen wie Kriegsfreundschaft, Respekt für den Feind oder Umgang mit Toten. Der Autor gewährt dem Leser somit einen Einblick in den Alltag der Soldaten, wie man ihn aus Geschichtsbüchern nicht kennt.
Das in deutscher Sprache verfasste Original wartete über 100 Jahre auf seine Veröffentlichung. Erst als das Tagebuch in den Besitz der Regionalstube Zembowitz/ Zębowice kam, erkannten lokale Geschichtsliebhaber seinen Wert, nahmen Bemühungen um seine Herausgabe auf und fanden schließlich in dem Gleiwitz-Oppelner Haus der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit einen interessierten Partner. Außer dem spannenden Thema fällt das Buch mit seinem Umfang auf, denn jede Sprachversion hat ca. 500 Seiten. Die Publikation ist erhältlich über die Homepage des Herausgebers www.hausbooks.pl/de oder über das Oberschlesische Landesmuseum in Ratingen (info@oslm.de).
Text: Dawid Smolorz
„Ze ściśniętym sercem w noc / Mit bangem Herzen, in die Nacht hinein“, Autor: Albert Adamski, Sprachen: Deutsch und Polnisch, übersetzt und bearbeitet von Sebastian Rosenbaum, harter Umschlag, 1111 Seiten (insgesamt beide Sprachversionen).