Deutsch-polnische Literaturtage an der Neiße in Görlitz-Zgorzelec verschoben auf 2021

Neuer Termin: 21.-25. April 2021

Ohne Corona würden heute in Görlitz-Zgorzelec die 4. Literaturtage an der Neiße unter dem Motto „Travelling wor[l]ds“ beginnen. Nun sind sie um ein Jahr verschoben.

Die Veranstalter der Literaturtage – das Deutsche Kulturforum östliches Europa, die Görlitzer Kulturservicegesellschaft mbH und das Kulturreferat für Schlesien am Schlesischen Museum zu Görlitz – haben angekündigt, das für April 2020 geplante Programm weitestgehend beizubehalten.

Die Mobilität und das Reisen gehören bereits seit der Antike zu den beliebtesten und fruchtbarsten Themen der Literaturgeschichte. Als Motiv oder Metapher ist sie in allen literarischen Epochen und Genres zu finden. Im wörtlichen Sinne bedeutet das Reisen das Erkunden der Welt, im metaphorischen Sinne steht es für die Auseinandersetzung mit dem Unbekannten und für die individuelle Entfaltung. Diese Lesart ist in der Gattung Reisebericht besonders sichtbar. So werden die Literaturtage mit der Vorstellung der deutsch-polnischen Anthologie der Reiseberichte aus dem 17.-20. Jahrhundert „Wanderer im Riesen-Gebirge“ am 21. April 2021 um 17 Uhr im Schlesischen Museum zu Görlitz anfangen.

Weitere schlesische Akzente im Programm der Literaturtage gibt es mit der Buchvorstellung von „Kupferberg. Der verschwundene Ort“ mit Filip Springer am 23. April 2021 um 19:30 im Apollo-Theater. Der polnische Reporter, Journalist und Fotograf hat mit seinem 2011 veröffentlichten Buch über das Schicksal des 700 Jahre alten und in den 1970er Jahren verschwundenen schlesischen Bergbau-Städtchens in Polen so viel Aufmerksamkeit erzeugt, dass der Ort mittlerweile ein neues Leben anfing. Ende 2019 ist das Buch in deutscher Übersetzung von Lisa Palmes im Paul Zsolnay Verlag Wien erschienen.

Im 20. und 21. Jahrhundert scheinen Reisen und Mobilität zu den wichtigsten Statussymbolen zu zählen. Gleichzeitig haben die weltweiten Migrations- und Fluchtbewegungen eine bisher unbekannte Heimatlosigkeit zur Folge. Dieser mobilitätsbezogene Wandel macht sich auch in der schriftstellerischen Praxis bemerkbar. Diese Entwicklungen werden u.a. im Autorengespräch Emilia Smechowski über ihre Bücher „Wir Strebermigranten“ und „Rückkehr nach Polen“ am 24. April 2021 um 18 Uhr im Gleis 1 im Görlitzer Bahnhof thematisiert.

Das komplette Programm finden Sie unter  www.literaturtage.eu.