Das 4. Festival der historischen Küche und regionalen Produkte in Niederschlesien

Unter dem Namen Twierdza Smaków (Festung der Geschmäcker) findet das Festival am 25.-27. Juni auf Burg Tzschocha (Zamek Czocha) statt

Allein der Ort ist eines Besuches wert.

Hecht á la Pan Tadeusz, Torte von Königin von Saba und Marie-Antoinette, Karpfen mit fünf Beilagen und saure Suppe aus Żmijowiska. Das für den kleinen Hunger. Während des dreitägigen Festes auf der Burg Tzschocha (Zamek Czocha) in Niederschlesien wird es auch die Zarensuppen gegen den Kater, katalanische Krapfen und Pastete mit Nüssen geben, die Ernst Gütschow, der Besitzer der Burg vor dem Krieg, liebte.

Bereits zum vierten Mal verwandelt sich die märchenhafte Burg Czocha vom 25. bis 27. Juni 2021, in eine Festung der Aromen. Dies ist eine der größten Veranstaltungen in Polen, die die Geschichte durch die kulinarische Kunst vergangener Epochen popularisieren. Das Hauptthema werden diesmal Gerichte aus dem Mittelalter bis zum Barock sein, aber es wird auch welche geben, die unserer Zeit näher sind. Traditionell gibt es am Eingang zur Burg einfache Kessel mit Erbsensuppe und Brühe. Das Schlossrestaurant bietet Pfannkuchen mit Blumen und Knödel mit Innereien. Auch für die Mutigen ist gesorgt: Im Burggraben warten frisch geräucherte Gänsekeulen, gebackene Schweinsohren mit Käse und in Bier gebackene Äpfel mit Mohn und Meerrettich.

Dessert im königlichen Stil

Eine Tradition in der Festung der Geschmäcker sind Süßigkeiten, die verschiedenen Herrschern gewidmet sind. Im Schloss wurden schon die Torte von Königin Bona, die Lieblingstorte von Elisabeth II. und die Rosentorte von Marie-Antoinette serviert. In diesem Jahr wird der luxuriöse Schokoladenkuchen der Königin von Saba, Michalda, präsentiert. Michalda lebte um 875 v. Chr. Sie ist dafür bekannt, König Salomon zu besuchen und ihm ihre Visionen über die Zukunft der Welt zu erzählen. Das ihr gewidmete Rezept enthält unter anderem auch ein wenig Rum und Mandeln. Das Restaurant lädt zu einem Menü ein, das den ehemaligen Besitzern der Burg gewidmet ist: dieses Jahr sind es Knödel mit Innereien, Pfannkuchen mit Blumen und Geflügelleber in Waldsauce.

Drei Tage lang können die Gäste der Festung der Geschmäcker auch kostenlose Verkostungen, Workshops und einen Besuch in einer der schönsten Burgen Polens in Anspruch nehmen. Tzschocha/ Czocha ist ein einzigartiges Denkmal, voller Geheimnisse und Geheimgänge, malerisch am Queis gelegen.

Weinkeller voller Geheimnisse

Vor ein paar Tagen wurde eine große 3D-Scan-Aktion des gesamten Denkmals abgeschlossen. Sechs Unternehmen überführten Czocha in den virtuellen Raum, um eine detaillierte Analyse der Architektur vorzunehmen. Die Geometrie der Wände wurde genau untersucht, wodurch die Kubatur des Gebäudes abgebildet werden konnte. Auch die Leere unter den Fundamenten der Burg beflügelte die Fantasie. Es stellt sich heraus, dass es im Bereich des Weinkellers und des Fürstenzimmers architektonische Anomalien gibt. Ob diese jedoch mit den Mysterien oder eher mit dem großen Umbau der Burg zu Beginn des 20. Jahrhunderts zusammenhängen, sei dahingestellt. Damals, im Auftrag von Ernest Gütschow, veränderte Tzschocha sein Aussehen unter den Augen des berühmten Architekten Bodo Ebhard. Aus dieser Zeit stammt der schöne Speisesaal, in dem sich heute das Restaurant befindet, während ein Teil der Kellerräume für Küchen und einen Weinkeller umgebaut wurde. In den kühlen Räumen der Speisekammer lagerten nicht nur Fische, sondern auch Halbfertigprodukte für die Eisherstellung des Fürsten Pückler, die bei den Burgbewohnern sehr beliebt waren. Auch während der Veranstaltung Twierdza Smaków / Festung der Geschmäcker kann man sie verkosten.

Text: Lidia Kawecka