Das Gleiwitzer Museum hat eine außergewöhnliche Sammlung von über 2.200 Glasplatten-Fotografien digitalisiert
Seit Kurzem sind sie frei zugänglich online zu sehen.
Im Rahmen eines vom polnischen Ministerium für Kultur und Nationales Erbe geförderten Vorhabens wurden über 2.200 Glasplatten-Fotografien aus der Sammlung des Museums Gleiwitz (Muzeum w Gliwicach) digitalisiert. Die Bilder befanden sich ursprünglich im Besitz des 1920 in Gleiwitz gegründeten Heimatverlag Oberschlesien. Die meisten von ihnen entstanden in den 1920er Jahren, vorhanden sind allerdings zum Teil auch ältere Fotografien. Sie zeigen in erster Linie Stadt- und Dorfansichten sowie architektonisch wertvolle Objekte wie Kirchen (darunter viele Holzkirchen), Schlösser und Herrenhäuser.
Bei den abgebildeten Bauten handelt es sich nicht nur um historische Gebäude, sondern auch um moderne Architektur der Zwischenkriegszeit. Wie der Beuthener Historiker Dr. Sebastian Rosenbaum feststellte, der die ehemalige Sammlung des Heimatverlag Oberschlesien gründlich erforscht hatte, bezieht sich die überwältigende Mehrheit des Materials auf den deutschen Teil Oberschlesiens. Polnisch-Oberschlesien sei nur mit ca. 260 Bildern vertreten. Eine relativ kleine Gruppe der Fotografien zeige wiederum Orte und Objekte aus Niederschlesien, Ostpreußen, Bayern, Österreich, der Slowakei, Bulgarien und der Türkei.
Die Bilder stammen sowohl von professionellen Fotografen, als auch von Amateuren. Der bekannteste Name auf der Liste, die insgesamt 34 Personen umfasst, ist zweifelsohne Max Steckel. Der aus Frankfurt / Oder gebürtige Mann verbrachte den größeren Teil seines Lebens in Oberschlesien und machte sich als Pionier der Industrie-Fotografie einen Namen.
Seit dem 22. November 2024 sind die Fotografien aus der ehemaligen Sammlung des Heimatarchiv Oberschlesien auf der Homepage des Museums Gleiwitz und auf dem Portal Szukaj w Archiwach zu sehen. Die Bilder sind in polnischer Sprache beschriftet. Nicht alle Motive wurden identifiziert.
Text: Dawid Smolorz
Bilder: Digitalisate aus der Sammlung des Museums in Gleiwitz