Haus Schlesien Veranstaltungen 2019

 Haus Schlesien, Juli 2019

Aktuelle Termine und Veranstaltungen im Haus Schlesien.

Mittwoch, 3. Juli 2019, 15-17 Uhr
KaffeePLUS
Künstler auf Reisen
Ganz ohne Kofferpacken, Stau und Fluglotsenstreik geht es bei Kaffee und Kuchen auf Reisen… An diesem Nachmittag dreht sich alles um die Reiselust schlesischer Künstler, ihre Eindrücke, Erlebnisse und die daraus entstandenen Werke.

Donnerstag, 18. Juli 2019, 14:30 Uhr
Öffentliche Führung
Baratol und Grünfeldblau
In den entwicklungsfähigen Wirtschaftszweigen bildeten auch in Schlesien Juden einen wesentlichen Teil der Unternehmerschicht. Viele wirtschaftliche Erfolgsgeschichten sind eng mit jüdischen Unternehmern verknüpft. Die Führung nimmt die Lebens- und Erfolgsgeschichten dieser bedeutender Schlesier in den Fokus.

28. April bis 20. Oktober 2019
Sommerträume
Reiseimpressionen schlesischer Künstler

Ausstellung im Eichendorffsaal von HAUS SCHLESIEN

Endlose Strände, gleißend helles Sonnenlicht, majestätische Bergmassive oder schattenspendende Palmen – der Wunsch nach einem Ausbruch aus dem Alltag, einer Reise in ferne Länder oder faszinierende Landschaften schlummert wohl in jedem. Wem es möglich ist, der bricht wenigstens einmal im Jahr aus und erkundet fremde Landschaften und ferne Orte. Wer selbst nicht reisen kann oder will, der kann durch das Betrachten von Bildern visuell auf Reisen gehen und ferne Orte erkunden, ohne die heimischen Gefilde zu verlassen. Eine solche Gelegenheit bietet aktuell die Ausstellung „Sommerträume“, die bis zum 20. Oktober 2019 im Eichendorffsaal von HAUS SCHLESIEN zu sehen ist.

Schon im 19.Jahrhundert haben sich Künstler auf Reisen begeben, um Inspirationen für Ihr Schaffen zu gewinnen, haben Landschaften und Lichtverhältnisse, Farben und Stimmungen studiert und Ihre Eindrücke und Erlebnisse auf Papier oder Leinwand festgehalten. Die Ausstellung zeigt eine Auswahl von Landschaftsbildern einzelner schlesischer Künstler, die ihre Reiseimpressionen in Bildern eingefangen haben.

Einer dieser Maler ist der in Liegnitz geborene Wolf Röhricht (1886 – 1953), der den Betrachter mit in Richtung Süden nimmt. Während seiner Aufenthalte in Südeuropa und Nordafrika entstanden schon in den späten 1920er und frühen 1930er Jahren stimmungsvolle Aquarelle südlicher Landschaften und Dörfer mit Szenen des täglichen Lebens, nur ein Teil von ihnen ist erhalten geblieben. Die in der Ausstellung gezeigten farbkräftigen Ölbilder entstanden nach dem Zweiten Weltkrieg und geben einen Eindruck von der Vielfalt der von ihm gewählten Motive.

Reisefreudig war auch der ein Jahr später geborene Artur Wasner (1887 – 1939), dessen Reisen ihn im Anschluss an sein Studium in die Niederlande, nach Italien und Spanien führten. In den 1920er Jahren plante er sogar eine Weltumseglung, die jedoch aufgrund technischer Probleme bereits in Skandinavien endete. Reiselustig blieb bis zu seinem frühen Tod –mit seinem Wohnwagen reiste durch ganz Europa. Das in der Ausstellung präsentierte Bild ist jedoch im Riesengebirge entstanden, ganz in der Nähe seines Lebensmittelpunktes Breslau.

Die in Kattowitz geborene Malerin Gerda Stryi (1905 – 1992) fand die Inspiration zu ihren farbkräftigen Landschaftsbildern in der mediterranen Bildwelt. Sie bewarb sich bereits im Alter von 16 Jahren mit Erfolg an der „Staatlichen Akademie für Kunst und Gewerbe“. Aber Ausstellungsverbot ab 1935, die Vertreibung aus Schlesien und schließlich der frühe Tod ihres Mannes stellten tiefe Einschnitte in ihrem künstlerischen Schaffen dar. Fasziniert vom Licht und den Farben hielt sie sich Mitte der 1950er Jahre mehrfach auf Ibiza auf, wo auch die in der Ausstellung präsentierten Bilder entstanden.

Küstenlandschaften sind auch im Werk von Ferdinand Just (1918 – 2010) ein häufiges Motiv, doch zeigen sie nicht palmengesäumte Mittelmeerstrände, sondern Dünen- und Marschlandschaften Schleswig-Holsteins, wo Just die unmittelbaren Nachkriegsjahre verbrachte. Von dort führten ihn mehrere Reisen in die faszinierende Bergwelt der Alpen, wo eine Vielzahl von farbkräftigen Aquarellen entstand. Ab Mitte der 1950er Jahre verschrieb sich der inzwischen in Bonn ansässige Just dann der abstrakten Malerei und experimentierte mit dem Material Aluminium.

Im Werk des Theatermalers Hans-Peter Koch (1930 – 2003) sind Landschaftsbilder eine Rarität. In seinen Bildern stellte er zumeist den Menschen bzw. das Zwischenmenschliche in den Mittelpunkt und hatte dabei eine besondere Vorliebe für die Satire und Karikatur entwickelt. Die Küstenlandschaft „Wunschtraum“ ist jedoch für die Ausstellung geradezu prädestiniert.

Mit dem an der Breslauer Hochschule lehrenden Maler Łukasz Morawski (*1964) ist auch ein polnischer Künstler vertreten. Inspiration für seine großflächigen Landschaftsdarstellungen findet Morawski in der freien Natur. Dabei geht es ihm in seinen Bildern nicht um eine reale Darstellung der Natur, vielmehr interpretiert er die vorgefundene Landschaft. Eines seiner besonders geschätzten Reiseziele und Inspiration für zahlreiche seiner Werke ist die raue Atlantikküste der Bretagne.

Die Ausstellung zeigt ein buntes Potpurri unterschiedlicher Techniken und Motive, die alle eines eint – sie fangen die Eindrücke und Stimmungen ein, die die sechs Künstler auf ihren zahlreichen Reisen gesammelt haben. Alle Bilder entstammen der Sammlung von HAUS SCHLESIEN und geben damit auch einen Einblick in die vielfältige Gemäldesammlung des Hauses.

Kontakt und INFORMATION

HAUS SCHLESIEN – Dokumentations- und Informationszentrum für schlesische Landeskunde
Dollendorfer Straße 412, 53639 Königswinter
Tel: 02244 – 886 0

kultur@hausschlesien.de | www.hausschlesien.de

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