Bis 2022 soll in der Kattowitzer Kathedrale das Oberschlesische Pantheon entstehen
Einen entsprechenden Vertrag unterzeichneten kürzlich das Warschauer Kulturministerium, die Woiwodschaft Schlesien, die Stadt Kattowitz und die Diözese Kattowitz.
Von dem hohen Rang des Vorhabens zeugte die Anwesenheit des polnischen Ministerpräsidenten Mateusz Morawiecki bei der Unterzeichnung des Vertrags . Die neue Kultureinrichtung ist als modernes, multimediales Museum ohne Exponate im klassischen Sinne gedacht, in dem große Persönlichkeiten aus Oberschlesien gewürdigt werden. Zeitlich wird die Ausstellung die vergangenen 100 Jahre umfassen.
In den Diskussionen über die neue Institution wurde hervorgehoben, dass in dem Pantheon nicht nur große polnische Oberschlesier berücksichtigt werden sollen, sondern auch verdiente Persönlichkeiten aus dem deutschen Kulturkreis, unter anderem die Nobelpreisträger aus der Region. Eine genaue Liste ist noch nicht vorhanden, doch als sichere Kandidaten gelten inoffiziell der Anführer der polnischen Aufstände 1919 bis 1921 Wojciech Korfanty, der aus Myslowitz/Mysłowice gebürtige Kardinal und Primas Polens August Hlond und Eva von Tiele-Winckler, besser bekannt als Mutter Eva – die Gründerin des Friedenshorts für versorgungsbedürftige und arme Menschen.
Die Kattowitzer Diözese stellt für die Ausstellungen ca. 2.500 m² Fläche im Untergeschoss der Kathedrale zur Verfügung. Die meisten Umbau- und Gestaltungskosten, die vor zwei Jahren auf knapp zehn Millionen Euro geschätzt wurden, wird das Kulturministerium der Republik Polen übernehmen. Die Eröffnung des Pantheons, die für das Jahr 2022 geplant ist, soll einen der Höhepunkte der Feierlichkeiten zum 100. Jahrestag des Anschlusses Ostoberschlesiens an Polen darstellen.
Text: Dawid Smolorz
Bildquelle: Wikimedia Common PetrusSilesius