Das imposante Schloss- und Parkkomplex Fürstenstein in Waldenburg (Wałbrzych) genießt den höchsten Schutz als sog. Denkmal der Geschichte
Damit ist auch den Weg zur Bewerbung um den UNESCO-Status ermöglicht.
Denkmal der Geschichte (poln. Pomnik Historii) ist eine von fünf Formen des Denkmalschutzes in Polen. Auf diese Weise werden unbewegliche Denkmäler von besonderem Wert ausgezeichnet. Nun wurde das gesamte Schloss- und und Parkkomplex Fürstenstein (Zamek Książ) in Waldenburg (Wałbrzych) in diese prestigeträchtige Liste der wichtigsten historischen Objekte in Polen aufgenommen.
Ein Denkmal der Geschichte können unter anderem architektonische Objekte, Kulturlandschaften, Parks und Gärten, technische Denkmäler oder städtebauliche Anlagen werden. Der Rang dieser Form des Denkmalschutzes wird durch die Tatsache erhöht, dass sie durch eine spezielle Verordnung des polnischen Präsidenten – die sich auf ein bestimmtes Objekt bezieht – auf Antrag des Ministers für Kultur und nationales Erbe festgelegt wird. Am 31. Juli 2025 wurde im Gesetzblatt der Republik Polen die Verordnung des Präsidenten zum Schloss Fürstenstein veröffentlicht. Seit diesem Zeitpunkt ist das Objekt offiziell ein Denkmal der Geschichte.

Mehr als nur ein Schloss
Genauer gesagt geht es nicht nur um das Schloss selbst. Der offizielle Name dieses neuen Denkmals der Geschichte lautet: „Wałbrzych – Schloss- und Parkanlage Książ”. Das bedeutet, dass die ganze Residenz mit ihren einzigartigen landschaftlichen Vorzügen ausgezeichnet wurde, die durch herausragende Architektur und Gartenkunst unterstrichen werden.
In der Verordnung wird auch erwähnt, dass Fürstenstein/Książ als Denkmal mittelalterlichen Ursprungs mit einer Fülle architektonischer Formen, die auf verschiedene historische Aspekte verweisen, Teil der multikulturellen Identität Schlesiens ist.
Ein Denkmal, viele Elemente
Das Denkmal der Geschichte „Wałbrzych – Schloss- und Parkanlage Książ” umfasst zwei Teile:
- die Residenzanlage Fürstenstein Książ, bestehend aus dem Schloss mit den dazugehörigen Gebäuden, Befestigungsanlagen und dem Park, dem Parkpavillon – Mausoleum, drei Parktoren, zwei Schweizer Häusern, der Alten Burg – einer romantischen Ruine, dem Gebäudekomplex des Gestüts, bestehend aus fünf Stallungen, einer überdachten Reithalle und einer Kutschenremise, dem Schmiedegebäude und dem Forsthaus sowie
- das Gebäudekomplex und ehemalige Gartenanlage des Palmenhauses – unweit des Schlosses, auf dem Gelände der Siedlung Lubiechów (Liebichau) in Waldenburg / Wałbrzych, bestehend aus einem Palmenhaus, einem Gewächshaus, verschiedenen Gebäuden und einer ehemaligen Gartenanlage.

Der nächste Schritt: UNESCO
Die Aufnahme in die prestigeträchtige Liste der wichtigsten historischen Objekte in Polen eröffnet dem Schloss Fürstenstein den Weg, sich um die Aufnahme in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes zu bewerben. Derzeit befinden sich drei Objekte aus Niederschlesien auf dieser Liste: die Friedenskirchen in Jauer (Jawor) und Schweidnitz (Świdnica) sowie die Jahrhunderthalle (Hala Stulecia) in Breslau (Wrocław). Kurz vor der Aufnahme steht auch die Papiermühle in Bad Reinerz (Duszniki-Zdrój), in der das Papiermuseum untergebracht ist.
Diese vier Objekte stehen natürlich bereits auf der Liste der Denkmäler der Geschichte. Was Niederschlesien betrifft, so finden wir darauf unter anderem auch den ehemaligen Benediktinerklosterkomplex in Wahlstatt (Legnickie Pole), den Schweidnitzer Dom, den Komplex der ehemaligen Zisterzienserabtei in Trebnitz (Trzebnica), die Festung Silberberg (Srebrna Góra), den historischen Stadtkern von Breslau (Wrocław), die Pfarrkirche St. Georg in Münsterberg (Ziębice), die Schlösser und Landschaftsparks des Hirschberger Tal (das sogenannte Tal der Schlösser und Gärten) sowie den Architektur- und Landschaftskomplex in Kamenz (Kamieniec Ząbkowicki).
Text: Sławomir Szymański
Fotos: Pressematerialien Schloss Fürstenstein