Wie in München, nur auf Schlesisch

Klein Döbern: Verein organisiert Oktoberfest

Absage aus Krappitz: Wegen Corona fällt in diesem Jahr erneut Schlesiens größtes Oktoberfest aus. Freunde der Wiesn kommen trotzdem auf ihre Kosten.

„O’zapft is“, hieß es am 18. September beim „Schlesischen Oktoberfest“ in Klein Döbern (Dobrzen Maly). „Geographisch liegen wir nun einmal so, dass bei uns Sprachen und Kulturen zusammentreffen: Polnisch, Schlesisch, Deutsch“, erklärt Döbnerin Alicja Kokot. „Wir wollten deshalb etwas auf die Beine stellen, das alle verbindet.“

Während das Krappitzer Oktoberfest, das größte in Schlesien, das zweite Jahr in Folge wegen Corona ausfällt, wagten die Döbner es trotzdem. „Unsere Vorlaufzeit für die Organisation war recht kurz, mit Sicherheit kürzer als in Krappitz. Wir haben auch zuerst abgewartet, wie sich die Pandemie entwickelt und wie es mit den Impfungen vorangeht. Und haben dann entschieden: Wir sind in diesem Jahr wieder dabei.“

Dirndl und Lederhosen zum „Schlesischen Oktoberfest“. Foto: Verein „Borki – Aktywni Razem“.

Die Idee zum „Schlesischen Oktoberfest“ ist noch recht jung, erst zum dritten Mal lud der rund 750-Einwohner-Ort zu dem an das Münchner Volksfest angelehnte Spektakel. Doch nicht die Stadt ist Organisator, sondern ein kleiner lokaler Verein, bei dem Alicja Kokot Mitglied und sogar im Vorstand tätig ist.

„Es wird so viel getanzt, da kann einem nicht kalt werden“, sagten die Organisatoren. Foto: Verein „Borki – Aktywni Razem“.

Wie in Bayern, gibt es hier Münchner Weißbier, dazu Weißwürste und Bretzeln mit süßem Senf. „Wir haben aber auch lokales Bier und einheimische Küche, zum Beispiel Krupnik, also Sauerkraut-Eintopf“, sagt Alicja Kokot. Den bunten deutsch-polnisch-schlesischen Abend füllten mit Tanzmusik und guter Laune unter anderem die Schlagersternchen Toby aus München, Markus und Karolina Trela.

Text: Marie Baumgarten