34 Mal polnisch-tschechisches Grenzland von oben

Ein Geheimtipp für Besucher von Südoberschlesien und Nordmähren

An der Route der Aussichtstürme „Silesianka“ befinden sich insgesamt 34 Objekte: elf in Polen und 23 in der Tschechischen Republik.

Bei den Aussichtstürmen handelt es sich um Bauten unterschiedlichen Alters und Größe, die auch in architektonischer Hinsicht nicht einheitlich sind. Recht vielfältig sind zudem die Aussichten, die die einzelnen Objekte bieten. Einerseits gibt es typisch städtische Türme, wie jener des Neuen Rathauses in Ostrau (Ostrava) mit einem weiten Blick auf den dortigen Ballungsraum oder die Rathaustürme in Leobschütz (Głubczyce) und Troppau (Opava).

Karte der Route des Aussichtstürme.

Andererseits befinden sich an der Route auch viele leichte Konstruktionen, meist ohne eine lange Geschichte, die mitten in der schönen Landschaft des hügeligen bzw. gebirgigen Grenzlandes zwischen Schlesien und Mähren stehen. Erwähnenswert sind innerhalb der letzteren Gruppe sicherlich der Turm in Zabelkau (Zabełków) bei Ratibor (Racibórz), von dem aus man die Mäander der Oder bewundern kann, und der erst 2021 errichtete Turm „Halaška“ in Bautsch (Budišov nad Budišovkou), von dem sich eine wunderschöne Aussicht u. a. auf das Altvatergebirge und die Talsperre Kreuzberg (Kružberk) eröffnet.

Aussichtsturm Halaška. Quelle: Petrexik, Wikimedia Commons.

Ein Kapitel für sich ist „Kanihůra”, ein Aussichts- und Sendeturm, der sich auf dem gleichnamigen Hügel befindet, und wegen des weiten Blicks zu den beliebtesten der gesamten Route gehört. Zu den originellsten Türmen zählt wiederum der „Bolt Tower“ im Ostrauer Stadtteil Witkowitz (Vítkovice). Der ehemalige Hochofen der stillgelegten Witkowitzer Eisenwerke bildet heute einen Teil des Kultur-, Wissenschafts- und Veranstaltungszentrums „Dolní oblast Vítkovice“.

Die Route der Aussichtstürme „Silesianka“ ist ein polnisch-tschechisches Projekt, das im Rahmen der Zusammenarbeit innerhalb der Euroregion „Silesia“ umgesetzt wurde. Initiiert wurde das Vorhaben 2016. In der ersten Phase umfasste der grenzübergreifende Wanderweg nur bereits bestehende Bauten. Später wurden nach und nach auch mehrere neue Aussichtstürme errichtet. Ein großer Vorteil der Route besteht darin, dass die meisten Objekte kostenlos und ganzjährig für Besucher zugänglich sind.

Der Betonturm Šibenice knüpft architektonisch an die tschechoslowakischen Befestigungen der Zwischenkriegszeit an. Quelle: Jiri Brozovsky, Wikimedia Commons.

Text: Dawid Smolorz