Das Oppenheim-Haus. Ein Bürgerhaus erzählt Breslauer Geschichte

Buchvorstellung am 28.11.2019, 18:00, Schlesisches Museum zu Görlitz

Autorin Lisa Höhenleitner und Volkmar Umlauft stellen die faszinierende Biografie eines Hauses am Breslauer Salzmarkt vor. 

Die letzten Monate des Zweiten Weltkrieges machten Breslau zu einem Trümmerfeld. Am Salzmarkt 4 überstand das Oppenheim-Haus wie durch ein Wunder das Inferno der letzten Kriegstage. Heute präsentiert es sich in neuem Glanz, und die Vision eines Begegnungsortes für Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft wird hier Realität.

Das imposante Barockgebäude mit der markanten Fassade hat eine reiche Historie. Teile der Bausubstanz reichen bis ins Mittelalter zurück. Kurz nach der Wende zum 19. Jahrhundert etablierte sich von hier aus Heymann Oppenheim zu einem der erfolgreichsten Geschäftsmänner der Stadt. Hier entstand einer der wichtigsten Handelsplätze Breslaus. Leistungsfähige Geschäftshäuser der Stadt fanden hier ihren Ort. Doch schon nach dem Ersten Weltkrieg setzte der äußerliche Zerfall des Hauses ein. Der Standard des Wohnhauses sank, Ein- bis Zweiraumwohnungen für Arbeiterfamilien wurden eingerichtet. Auch in den Jahrzehnten der Volksrepublik Polen hofften die Bewohner vergeblich auf Erneuerungsarbeiten. Erst zwischen 2013 und 2017 konnte im letzten Moment die imponierende historische Substanz gerettet werden.

Aus Zeitzeugenaussagen, Dokumenten und historischen Recherchen rekonstruiert Lisa Höhenleitner die Biografie dieses Gebäudes, das sinnbildhaft für die verwobene deutsche, jüdische und polnische Geschichte der Stadt steht und sich seit 2018 als deutsch-polnisches Kultur- und Begegnungszentrum OP ENHEIM neu erfindet.

Die Veranstaltung wird organisiert vom Kulturreferat für Schlesien am Schlesischen Museum zu Görlitz und Senfkorn-Verlag. Eintritt 3 Euro.

Text: Agnieszka Bormann anhand der Presseinformationen der Stiftung OP ENHEIM
Foto: Jerzy Wypych

Lisa Höhenleitner bei der Buchvorstellung im OP ENHEIM Salon Herz Fot. Jerzy Wypych