Taigalandschaft im Isergebirge

Wanderweg im Isergebirge. Foto: A. Bormann

Vortrag am 16.6.2019, 18:00, Schlesisches Museum zu Görlitz

Der Vortrag von Andrzej Paczos bietet eine Entdeckungsreise in den polnischen und tschechischen Teil des wenig bekannten Isergebirges mit seinen interessanten geologischen, meteorologischen und botanischen Besonderheiten.

Von Görlitz aus gesehen liegt das Isergebirge näher als das Riesengebirge, ist aber weniger bekannt, denn es liegt gewissermaßen im Schatten des höheren Nachbars. Und der nördliche, polnische Teil des Isergebirges ist noch weniger bekannt als der südliche, tschechische. Wahrscheinlich sind die fehlenden Orte in der Mitte des Gebirgsgebietes die Ursache für diesen Umstand. Stattdessen gibt es hier schöne Landschaften. Im Norden erstrecken sich parallel zwei lange Kämme, durch einen tiefen Graben getrennt. Im Süden dominieren flache, mit Granitfelsen gekrönte Kuppeln. Zwischen beiden Teilen liegt eine breite Senke, welche nach dem sie durchfließenden Fluss Iserwiese genannt wird. Hier im Herzen des Isergebirges, in der Höhe von über 800 Metern kann sich der Wanderer wie im fernen Sibirien oder in Kanada fühlen. Dichte Nadelwälder und die durch Wiesen und Moore mäandrierende Iser ähneln an die weite Taiga. Auch die Temperaturen sind hier „sibirisch“. Sogar im Sommer fallen sie manchmal unter Null, wodurch diese Gegend als die kälteste in Polen gilt. Nicht immer war es hier so kalt. Ein Beweis dafür steht am südlichen Ende der Iserwiese – ein Basaltkegel als Rest von einstigem Vulkan. An die Siedlung Groß-Iser erinnert heute nur eine Baude, wo man legendär schmackhafte Pfannkuchen genießen kann. Es ist kaum zu glauben, dass sich dieses zauberhafte Gebiet in der Sichtweite von Görlitz befindet. Die Zeit ist gekommen, es zu entdecken!