Seligsprechung des Priesters Jan Macha

Noch in diesem Jahr wird der oberschlesische Priester Jan Macha seliggesprochen, so die offizielle Mitteilung des Heiligen Stuhls.

Das Dekret zur Bestätigung seines Martyriums wurde am 28.11.2019 verabschiedet. Sein Seligsprechungsprozess dauerte sechs Jahre.

Jan Franciszek Macha (Jahrgang 1914) gehört zu den Geistlichen aus der Region, die während des Zweiten Weltkrieges ihr Leben verloren haben, weil sie von den nationalsozialistischen Behörden als Feinde eingestuft wurden. Nach der Primiz, die nur zwei Monate vor dem Ausbruch des Krieges stattfand, fing der Kaplan seinen Dienst in einer Pfarrgemeinde in Ruda an. Die deutsche Besetzung Polnisch-Oberschlesiens im September 1939 veränderte grundlegend die Bedingungen der seelsorgerischen Arbeit in der Region. Macha war fortan bemüht, Familien, deren Mitglieder wegen ihrer politischen oder nationalen Gesinnung verfolgt oder verhaftet wurden, materiell und moralisch zu unterstützen. Er unterhielt Kontakte zu früheren Studenten und Pfadfindern, die im Untergrund tätig waren. Zudem verstieß er bewusst gegen ein Verbot der neuen Machthaber, indem er unter anderem bei Trauungen auch die polnische Sprache benutzte.

All das konnte vom Sicherheitsapparat des Dritten Reiches nicht unentdeckt bleiben. Im September 1941 verhafteten Gestapobeamte Pfarrer Macha auf dem Kattowitzer Bahnhof. Im Polizeigefängnis Myslowitz wurde er während vieler langer Verhöre gefoltert und erniedrigt. Er brach dennoch nicht zusammen, betete oft in seiner Zelle und tröstete Mithäftlinge. Dass gegen Macha ein Todesurteil verhängt wurde, schockierte sowohl seine Rudaer Gemeinde als auch den Klerus in Oberschlesien. Für eine Abmilderung der Strafe setzte sich der damalige deutsche Generalvikar der Diözese Kattowitz, Franz Wosnitza, vergeblich ein. Der junge Kaplan wurde am 3. Dezember 1942 im Kattowitzer Gefängnis an der heutigen Mikołowska-Straße mit der Guillotine hingerichtet. Seine Grabstätte ist unbekannt. Ein symbolisches Grab von ihm befindet sich auf dem alten Friedhof der Pfarrgemeinde Maria Magdalena in seinem Geburtsort Alt Chorzow (Chorzów Stary). Macha war kein typischer Geistlicher seiner Zeit. Er war leidenschaftlicher Sportler, mit seiner Handballmannschaft feierte er mehrere Erfolge bei regionalen und nationalen Turnieren. Überdies spielte er Geige.

Seine Seligsprechung wird voraussichtlich im Oktober dieses Jahres in Kattowitz stattfinden, der Hauptstadt der Heimatdiözese von Pfarrer Jan Macha.

Text: Dawid Smolorz
Bildquelle: www.vaticannews.va