Der Film von Ronald Urbanczyk und Marie Baumgarten ist im Auftrag des Zentrums gegen Vertreibungen entstanden.
Präsentiert vom Kulturreferat für Oberschlesien bei der Stiftung Haus Oberschlesien in Rattingen.
Die Niederlage des nationalsozialistischen Deutschlands am Ende des Zweiten Weltkrieges hatte zur Folge, dass etwa 12 bis 14 Millionen Deutsche aus den deutschen Ostgebieten sowie den übrigen deutschen Siedlungsgebieten in Mittel-, Ost- und Südosteuropa flüchten mussten oder von dort vertrieben wurden. Weit weniger bekannt ist, dass Hundertausende, ja weit über eine Million Deutsche in den Vertreibungsgebieten und in der Sowjetunion in Lagern interniert wurden und teilweise jahrelang Zwangsarbeit leisten mussten. Sie litten unter Hunger, Kälte, grassierenden Krankheiten, Willkür und Misshandlungen durch ihre Peiniger. Eine große Zahl bezahlte die Deportation in Lager mit dem Leben. Waren die Todesfälle in den Lagern intendiert, war es also systematischer Mord (als Racheakt), oder handelt es sich um bedauerliche Einzelfälle bzw. war der Großteil der Toten den herrschenden Begleitumständen wie Seuchen oder Kälte geschuldet? Das Schicksal deutscher Zivilisten in Nachkriegslagern blieb bis zur politischen Wende 1990 ein Tabu-Thema. In allen ehemaligen Ostblockstaaten, in denen es Lager gab, beginnt eine schrittweise Aufarbeitung.