Komm mit uns auf einen Film… ins Internet!
Eine neue Veranstaltungsreihe des Willy-Brandt-Zentrums an der Universität Breslau/ Wrocław.
„Komm mit uns auf einen Film… ins Internet“ heißt die neue Initiative des Willy-Brandt-Zentrums an der Universität Wrocław. Seit November 2020 und noch bis März 2021 lädt der Veranstalter dazu ein, sich gemeinsam polnische und deutsche Filme anzusehen. Der Ideengeber und zugleich der Leiter des Projekts ist Dr. Andrzej Dębski, der die Forschungsgruppe für Film und audiovisuelle Kultur des deutschsprachigen Bereichs am Willy-Brandt-Zentrum leitet. Er ist zugleich Autor zahlreicher Bücher über die Geschichte des Filmes und des Kinos in Breslau.
Die Filme präsentieren verschiedene Aspekte der deutsch-polnischen Beziehungen, vom Zweiten Weltkrieg über die Versöhnungszeit bis zur Gegenwart. Das Motto des Projekts ist es, den Polen Deutschland und den Deutschen Polen näherzubringen. Und das dank den Filmvorführungen und Diskussionen, die in der Zeit, in der die Kinos geschlossen sind, online präsentiert werden. Voriges Jahr feierte man den 30. Jahrestag des Falls der Berliner Mauer, dieses Jahr den 30. Jahrestag der Wiedervereinigung Deutschlands. Es sind auch 55 Jahre vergangen, nachdem die polnischen Bischöfe einen Versöhnungsbrief an ihre deutschen Kollegen gerichtet hatten. Der berühmte Satz aus diesem Brief „Wir vergeben und bitten um Vergebung“ ist aus der heutigen Perspektive zum Meilenstein in der schwierigen Nachkriegsgeschichte der beiden Nachbarn geworden.
Nächstes Jahr wird an das 30-jährige Jubiläum des deutsch-polnischen Nachbar-schaftsvertrags erinnert (Vertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit), mit dem eine neue Epoche in den deutsch-polnischen Beziehungen begann. Im Jahre 1991 entstand auch die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit, die Mitgestalter dieses Film-projekts ist. „All die Ereignisse der letzten dreißig Jahre erlauben uns, ein bestimmtes Resümee zu ziehen und zu beurteilen, was gut und was schlecht in diesen Beziehungen gelaufen ist. Es wird auch ein guter Anlass zum Überlegen sein, in welchem Moment der Geschichte wir uns jetzt befinden. Ein guter Ausgangspunkt für die Gespräche werden die Filme sein, die die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit mitfinanzierte und uns zur Verfügung stellte“ – so der Ideengeber Dr. Andrzej Dębski.
Die Veranstaltungen der Reihe (die Filmvorführungen und die anschließenden Diskussionen) finden auf der Zoom-Plattform auf Polnisch statt, der Film wird auf der Vimeo-Plattform in zwei Versionen: auf Polnisch und auf Deutsch zur Verfügung gestellt (der Link und das Passwort werden im Chat während des Treffens in Zoom bereitgestellt). Detaillierte Informationen zu den nächsten Treffen werden auf der Website des Zentrums und auf Facebook veröffentlicht.
Alle Filme stammen aus der Filmsammlung der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit. Die Filmvorführungen finden immer montags um 19.30 Uhr statt. Hier die nächsten Termine:
11.01.2021 „Von Generation zu Generation” – ein deutsch-polnischer Film, dessen Haupthelden: ein Deutscher, ein Pole und ein Pole jüdischer Abstammung berichten, welche Folgen der Krieg für sie und für ihre Familien hatte.
25.1.2021 „Leise gegen den Strom“ – hier geht es um eine Fahrradtour der DDR-Bürger nach Ausschwitz.
22.2.2021 „Pakete der Solidarität“ – ein Film über die große Päckchenaktion der deutschen BRD-Familien an die polnischen Familien in der Solidarność-Zeit organisiert.
08.03.2021 „Tschüss DDR! Über Warschau in die Freiheit“ – Geschichte der DDR-Bürger, die, als in Polen schon die ersten freien Wahlen stattfanden, über Warschau in den Westen zogen.
22.3.2021, zwei Filme, die multikulturelle Städte und Regionen präsentieren: „Deutsche Spuren in Łódź ” und „Nachmieter” (über die Region Niederschlesien).
Alle, die sich für die deutsch-polnische Thematik interessieren, sind herzlich eingeladen.
Text und Fotos: Małgorzata Urlich-Kornacka