Oberschlesien zum Anschauen – Geschichte und kulturelles Erbe einer multiethnischen Region
Der Herausgeber ist das Gleiwitz-Oppelner Haus der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit.
Mit mehr als 200 Zeichnungen wird auf interessante Objekte, Ereignisse, Persönlichkeiten, Bräuche und Phänomene hingewiesen. Die Absicht der Autoren, Dawid Smolorz und Marcin Kordecki, bestand darin, eine Karte zu schaffen, die stundenlang studiert werden kann, und welche nicht nur die Geschichte der Region, sondern auch Geschichten aus der Region erzählt. So gibt es hier beispielsweise Hinweise auf solche Ereignisse wie die Hexenjagd im Neisser Bistumsland, die Gründung des Ortes Anhalt/ Hołdunów durch deutsche Protestanten aus Polen oder der Räuber Ondrasz Fuciman aus dem Teschener Schlesien. Neben Persönlichkeiten und Ereignissen, die vor allem infolge der Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg teilweise in Vergessenheit gerieten (beispielsweise dem ersten deutschen Gefallenen des Ersten Weltkrieges oder der Schriftstellerin Valeska Bethusy–Huc), zeigt die Karte auch Motive, die allgemein bekannt sind (etwa das Landesfestival des Polnischen Liedes in Oppeln/ Opole). Überwiegend handelt es sich dabei um Inhalte aus der Geschichte der Region, doch fehlen auf der Karte auch nicht Motive aus der nicht allzu entfernten Vergangenheit, um nur die Streiks in den oberschlesischen Bergwerken 1981 zu nennen.
Die Ränder der Landkarte schmücken Illustrationen, die sich auf lokalübergreifende Phänomene beziehen. So findet man dort unter vielen anderen Zeichnungen auch den Tierschützer Bernhard Grzimek, die oberschlesischen Nobelpreisträger sowie die grafischen Darstellungen der Volksabstimmung von 1921, der Grenzziehung von 1922, der Deportationen in die Sowjetunion von 1945 und der Auswanderung nach Übersee im 19. Jahrhundert. Neben der Hauptkarte zeigt ein vergrößerter Ausschnitt die Städte und Orte des Industriegebietes. Die Landkarte ist im Haus der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit in Gleiwitz und Oppeln erhältlich: hausbooks@haus.pl
Illustrierte Karte Oberschlesiens – Geschichte und kulturelles Erbe. Konzept/ Autoren: Dawid Smolorz und Marcin Kordecki, kartografische Redaktion: Dariusz Przybytek, Illustrationen: Kamil Ćwieląg, Herausgeber: Haus der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit in Gleiwitz und Oppeln, Größe: 140 x 100 cm, Sprachen: Deutsch, Polnisch
Text: Kulturreferat für Oberschlesien