In zwei Wochen endet eine einzigartige polnisch-tschechische Fotoausstellung
Fotografien aus dem Riesengebirge verbinden über die Grenzen hinweg.
Die in der Galerie BWA in Jelenia Góra (Hirschberg) sowie im Riesengebirgsmuseum (Muzeum Karkonoskie w Jeleniej Górze) präsentierte polnisch-tschechische Ausstellung „Karkonosze. Fotografia klasyczna 1945-2021 / Krkonoše. Klasická fotografie 1945-2021“ (Riesengebirge. Klassische Fotografie 1945-2021) erfreut sich großer Beliebtheit. Kuratiert von Joanna Mielech, umfasst sie 220 Schwarz-Weiß-Fotografien von fünfzig Künstlern, u. a. Ewa Andrzejewska, Wojciech Zawadzki, Jacek Jaśko, Jan Bułhak, Stefan Arczyński, Jan Korpal, Zygmunt Trylański, Zdenko Feyfar, Jiří Havel oder Jiří Bruník. Der Katalog der Ausstellung ist online zugänglich. Die Texte sind zwar in polnischer und tschechischer Sprache verfasst, aber die Bilder sagen mehr als tausend Worte und alleine deswegen lohn es sich, reinzuschauen.
Dank einer Kooperation zwischen der Galerie BWA (Organisator der Ausstellung) und dem Kulturreferat für Schlesien am Schlesischen Museum zu Görlitz werden einige Fotografien aus dem Fundus ein „zweites Leben“ in einer deutschsprachigen Publikation gewinnen. Es handelt sich dabei um den Band 2 der Publikation Wanderer im Riesen-Gebirge, der voraussichtlich im April 2022 erscheint. Über den ersten Band der Anthologie der Reiseberichte aus dem Iser- und Riesengebirge lesen Sie hier.
Das Riesengebirge war schon immer ein dankbares Thema für die Kunst. Seit der Erfindung der Fotografie gingen die ersten Schöpfer dieser neuen künstlerischen Ausdrucksform mit Fotoapparaten in die Berge, um deren Schönheit auf Schwarz-Weiß-Film festzuhalten. Die so entstandenen Drucke wurden von Touristen, die die damals verfügbaren Orte in den Bergen besuchten, eifrig gekauft. Die Geschichte der polnischen und tschechischen Fotografie im Riesengebirge ist noch nicht umfassend aufgearbeitet worden. “Riesengebirge. Klassische Fotografie 1945-2021” ist das erste Forschungs-, Ausstellungs- und Publikationsprojekt, das sich dem Thema widmet.
Nach dem Zweiten Weltkrieg änderten sich die Grenzen Europas, das Riesengebirge wurde zum Gebirge Polens und der Tschechischen Republik. Allerdings war die Staatsgrenze bis Ende der 1980er Jahre streng bewacht, und die Künstler von beiden Seiten des Gebirges hatten keine Chance, in einen Dialog und Austausch zu treten. Erst in den letzten Jahr(zehnt)en hat sich das Riesengebirge zu einem gemeinsamen kreativen Raum für Künstler aus Polen und der Tschechischen Republik entwickelt.
Sowohl die Ausstellung an beiden Präsentationsorten – in der Galerie BWA und im Riesengebirgsmuseum – als auch der polnisch-tschechische Katalog sind das erste umfassende Projekt dieser Art – die für die Geschichte der Region von großer Bedeutung.
Beteiligte Künstlerinnen und Künstler in alphabetischer Reihenfolge:
Ewa Andrzejewska, Stefan Arczyński, Zenon Auksztulewicz, Adam Bencal, Jaroslav Beneš, Jan Bortkiewicz, Józef Maciej Bożek, Ryszard Brawański, Jiří Bruník, Jan Bułhak, Jakub Byrczek, Jerzy Chaberek, Sławoj Dubiel, Jiří Dvořák, Marek Dziedzic, Zdenko Feyfar, Waldemar Grzelak, Zenon Harasym, Jiří Havel, Vilém Heckel, Miroslav Hladík, Maciej Hnatiuk, Karel Hník, Janina Hobgarska, Bohdan Holomíček, Roman Hryciów, Wiktor Jaworski, Jacek Jaśko, Eugeniusz Józefowski, Jaroslav Kácovský, Marcin Kiełbiewski, Piotr Komorowski, Bogdan Konopka, Ctibor Košťál, Jan Kotlarski, Krzysztof Kuczyński, Robert Kutkowski, Jan Korpal, Andrzej Jerzy Lech, Adam Lesisz, Krzysztof Leszczyński, Patryk Lewkowicz, Marek Liksztet, Emil Londzin, Miroslav Machotka, Jerzy Malinowski, Zdeněk Menec, Wojciech Miatkowski, Tomasz Michałowski, Tomasz Mielech, Janusz Moniatowicz, Halina Morcinek, Kazimierz Najdenów, Wacław Narkiewicz, Krzysztof Niewiadomski, Janusz Nowacki, Mieczysław Obałek, Jerzy Olek, Tomasz Olszewski, Paweł Pierściński, Tadeusz Piotr Prociak, Tomáš Rasl, Andrzej Rutyna, Artur Schabowski, Ladislav Sitenský, Zbigniew Staniewski, David Stránský, Rafał Swosiński, Marek Szyryk, Jana Trawniczek, Zygmunt Trylański, Bogumiła Twardowska, Jerzy Wiklendt, Stanisław J. Woś, Waldemar Wydmuch, Jerzy Zając, Wojciech Zawadzki, Grzegorz Zięba, Petr Zinke, Władysław Żołęcki.
Text: Agnieszka Bormann (u. a. auf der Grundlage der Informationen auf der Internetseite der Galerie BWA sowie im Ausstellungskatalog)