Exkursion für Genießer: Weinlandschaften Nordschlesiens

Zweitägige Exkursion führt in die Stadt und Region um Zielona Góra (Grünberg)

Mutige Winzer, pittoreske Weinberge, historische Weinkeller, edler Tropfen und spannende Geschichte(n).

Die Stadt Grünberg (Zielona Góra) war Jahrhunderte lang das Zentrum der östlichsten Weinbauregion Deutschlands. Nach 1945 wurde die Tradition des Weinbaus nicht fortgesetzt und wäre beinahe ausgestorben. Erst seit etwa 15-20 Jahren erlebt das Handwerk des edlen Tropfens eine bemerkenswerte Renaissance. Das Kulturreferat für Schlesien am Schlesischen Museum zu Görlitz und das Reisebüro Senfkorn Reisen laden ein, im Rahmen einer zweitägigen Genusstour das nordschlesische Weinland zu erkunden.

Weinlandschaften Nordschlesiens – Exkursion für Genießer am 18.-19. Juni 2022 – Start in Görlitz am 18. Juni um 8 Uhr.

Zielona Góra (Grünberg) – Żagań (Sagan) – Iłowa (Halbau) – Zatonie (Günthersdorf) – Wiechlice (Wichelsdorf)

Weingut Winnica Milosz von Krzysztof Fedorowicz in Laz (Loos), östlich von Zielona Gora. Fot. Studio W66.

Tag 1: Samstag, 18. Juni 2022: Halbau, Sagan, Grünberg

Abfahrt: 8:00 Uhr am Demianiplatz (hinter dem Kaisertrutz) in Görlitz

Den Auftakt unserer Fahrt ins Neiderland, wie das nördliche Schlesien auch genannt wird, bildet das Städtchen Halbau (Iłowa). Ein Spaziergang durch den Schlosspark mit seinen historischen chinesischen, japanischen und deutschen Elementen wird uns beeindrucken.

Unweit von Halbau in Richtung Norden liegt die imposante Residenz Wallensteins, Talleyrands und der Adelsfamilie von Kurland in Sagan (Żagań). Nach der Mittagspause machen wir uns auf den Weg und fahren nach Grünberg (Zielona Góra), das dieses Jahr sein 800. Jubiläum feiert (SILESIA News berichtete).

Nach dem Bezug des zentral gelegenen Hotels kann die restliche Zeit der Erkundung der historischen Weinkeller von Grünberg gewidmet werden, wo die örtlichen Winzer Kostproben ihrer Erzeugnisse vorstellen. Die meisten Keller sind im Alltag nicht zugänglich und werden als touristische Highlight vom 16. Bis 19. Juni im Rahmen des Festivals Tage der Offenen Weinkeller präsentiert und als Weingenusslokale bespielt.

Lebuser Festival der Offenen Weinkeller und Weingüter 2021, Foto. W. Czulak

Tag 2: Sonntag, 19. Juni 2022: Grünberg, Günthersdorf, Wichelsdorf

Schon im 14. Jahrhundert hatten sich Mönche des Zisterzienserordens in Grünberg niedergelassen und damit den Weinbau an die Oder gebracht. Fast 4.000 Weinberge soll es zu den besten Zeiten in und um Grünberg gegeben haben. Beim Spaziergang durch die gepflegte Fußgängerzone stoßen wir auf eine große Skulptur des fröhlichen Weingott Bacchus. Bei genauem Hinsehen entdecken wir überall kleine Mini-Götter, die hier „Bachusiki“ genannt wurden. Erste kleine Skulpturen entstanden um das Jahr 2010.

Oben das Palmenhaus in Grünberg, unten die Skulptur Junge mit dem Fohlen. Ungefähr hier befindet sich die geografische Mitte von Grünberg. Foto SMG.

Danach gelangen wir zum Palmenhaus, dem Wahrzeichen der Stadt, das auf einem alten Weinberg gelegen ist. Nebenan gibt es auch einen hervorragenden Weinladen mit den Erzeugnissen lokaler Winzer.

Lebuser Festival der Offenen Weinkeller und Weingüter 2021, Foto. W. Czulak

Am Nachmittag treffen wir uns mit dem Winzer und Buchautor Krzysztof Fedorowcz in seinem Weinkeller aus dem Jahr 1786. Es ist einer der größten und markantesten Weinkeller der Stadt. Hier lagert er seine Weine, empfängt Besucher, organisiert Weinverkostungen. In dem Keller wird auch sein Grempler-Sekt produziert, der hier perfekte Bedingungen für die Reifung hat. Mit dem Namen bezieht er sich auf den ersten deutschen Sekt überhaupt, der in Grünberg ab 1824 von der Firma Grempler & Co. nach der Champagner-Methode mit großem Erfolg produziert auf Weltausstellungen mit Preisen ausgezeichnet wurde.

Historischer Weinkeller in der ul. Wodna in Zielona Gora, heute genutzt von Krzysztof Fedorowicz. Fot. Studio W66.

Bei einem Glas Wein erzählt Fedorowicz über seine Arbeit als Winzer, Schriftsteller und Regionalist und stellt sein Buch „Jenseits des Vergänglichen. Geschichten von Grünberg und seinem Wein“ vor, das u. a. die jahrhundertelangen und für die Region identitätsstiftenden Weintraditionen reflektiert und gekonnt aus dem Jenseits ins Heute holt.

Auf dem Nachhauseweg machen wir einen Zwischenstopp bei einer historischen Parkanlage in Günthersdorf (Zatonie). Wir unternehmen eine Zeitreise in die romantische Welt des von Peter Joseph Lenné im englischen Stil angelegten Parks. Gut eingestimmt fahren wir weiter zum Schlosshotel Wichelsdorf (Wiechlice) bei Sprottau (Szprotawa), wo wir eine Kaffeepause machen. Ob es nur Kaffee sein wird, das entscheiden wir vor Ort, denn der Schlossbesitzer ist auch ein Winzer…. Fest steht, dass wir von dort direkt nach Görlitz zurückfahren.

Schloss Wichelsdorf. Fot. Facebook.

Preise: 219 Euro (bei einer Übernachtung im Doppelzimmer, Einzelzimmerzuschlag 30 Euro)
Mindestteilnehmerzahl: 19, Anmeldeschluss: 25. Mai 2022

– Programmänderungen vorbehalten –

Im Preis inbegriffen:

  • Busreise
  • Reiseleitung
  • Übernachtung im zentral gelegenen Hotel in Zielona Góra
  • Mahlzeiten (ohne Getränke, sie sind nicht im Reisepreis enthalten)
  • Festivalticket für die Tage der Offenen Weinkeller (inkl. Weinverkostung)

Die Reise ist ein gemeinsames Angebot von Senfkorn Reisen und Kulturreferat für Schlesien am Schlesischen Museum zu Görlitz. Info und Anmeldung (bis zum 25. Mai 2022) bei Senfkorn Reisen: info@senfkornreisen.de, 03581 400520.

Text: Kulturreferat für Schlesien, Senfkorn Reisen