Ich erzähle euch von Zabrze (Hindenburg)

Ausstellung zum nahenden 100. Jahrestag der Stadtwerdung von Hindenburg

Mit diesem Projekt bezieht sich das Museum in Zabrze auf das Phänomen dieser einst „jüngsten Stadt Deutschlands“.

Die Besucher der Ausstellung „Ich erzähle euch von Zabrze“ (Opowiem Wam o Zabrzu) werden bei deren Besichtigung in einer symbolischen Form von Anton Rollnik (auch bekannt als Antoni Rolnik) begleitet. Der Protagonist war von 1883 bis 1901 Bürgermeister der Gemeinde Zaborze/Zaborze, die 1927 nach Hindenburg eingemeindet wurde. Seine Amtszeit war von einem gewaltigen Wandel gekennzeichnet. Mehrere Ortschaften, die heute in den Grenzen dieser Stadt liegen, entwickelten sich innerhalb kurzer Zeit von Dörfern zu Industriezentren. 

Das endgültige Stadtwappen und andere 1927 zum Wettbewerb eingesandte Vorschläge. Foto. Piotr Hnatyszyn.

Zwar behauptet man manchmal, dass alle Städte im Oberschlesischen Industriegebiet auf eine ähnliche Geschichte zurückblicken, doch dies entspricht nicht der Wahrheit. Die Ausstellung konzentriert sich auf Ereignisse und Inhalte, die für Hindenburg typisch und prägend waren.  Schließlich musste nicht jedes urbane Zentrum im Revier ein halbes Jahrhundert lang um das Stadtrecht ringen. Die von der lokalen Verwaltung 1875 initiierten Bemühungen wurden erst 1922 von einem Erfolg gekrönt.

Die von Piotr Hnatyszyn, Anna Kulczyk, Piotr Proba und Urszula Wieczorek modern konzipierte Ausstellung basiert in erster Linie auf wertvollen Exponaten aus der Museumssammlung. Zu untypischen Gegenständen gehört ein Fenster aus dem Geburtshaus von Horst Eckert, besser bekannt als Janosch, im Stadtteil Poremba. Ein „Ehrengast“ der Ausstellung ist die Figur des Rattenfängers. Die Skulptur schmückte seit den späten 1920er Jahren einen der innenstädtischen Plätze Nach dem Zweiten Weltkrieg verschwand sie und galt fortan als „unwiederbringlich verloren“. 1995 wieder gefunden wurde der Rattenfänger sorgfältig renoviert und befindet sich seitdem in der Sammlung des Stadtmuseums Hindenburg.

Die Ausstellung wird mindestens bis Oktober dieses Jahres präsentiert werden.
Webpräsenz des Museums (Polnisch): https://muzeumzabrze.pl/

Text: Dawid Smolorz