Westfälischer Frieden mit deutsch-polnischer Performance und Konzert gefeiert

Am 21.10.2023 verwandelte sich Świdnica in Schweidnitz des Jahres 1648 – mit damaligem Bürgermeister, Daniel Czepko und Friedensreiter

Vor 375 Jahren beendete der Westfälische Frieden den Dreißigjährigen Krieg.

Am 24. Oktober 1648 wurden in Osnabrück und Münster Friedensverträge geschlossen, die den verheerenden Dreißigjährigen Krieg beendeten. In Świdnica (Schweidnitz) erinnert an die Zeit und an den sog. Westfälischen Frieden die Friedenskirche, deren Entstehung im Friedensvertrag garantiert wurde.

An das 375. Jubiläum des Westfälischen Friedens erinnerte am Freitag, den 20. Oktober ein Vortrag von Dr. Inge Steinsträßer im Schlesischen Museum zu Görlitz und am Samstag, den 21. Oktober eine deutsch-polnische Theateraufführung “Schweidnitzer Zeitreise” auf dem Schweidnitzer Markt, organisiert durch die Kirchliche Stiftung Evangelisches Schlesien aus Görlitz und das Kulturreferat für Schlesien am Schlesischen Museum zu Görlitz mit den Partnern vor Ort: der Friedenskirche und dem Museum des Alten Kaufmannstandes (Muzeum Dawnego Kupiectwa) in Schweidnitz.

Drei Protagonisten der „Schweidnitzer Zeitreise“: Dr. Dobiesław Karst als Bürgermeister, Matthias Voigt als Daniel Czepko und Dr. Stephan Aderhold als Friedensbote kurz vor der Aufführung im Museum des Alten Kaufmannstandes (Muzeum Dawnego Kupiectwa) in Świdnica (Schwednitz). Die Kostüme hat das Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau zur Verfügung gestellt. Fot. Karolina Bieniek.

In die drei Hauptrollen – Bürgermeister, Daniel Czepko und Friedensbote – schlüpften Dr. Dobiesław Karst, Direktor des Schweidnitzer Museums, Matthias Voigt, Mitarbeiter des Schlesischen Museums zu Görlitz und Dr. Stephan Aderhold, Berliner Musikwissenschaftler, seit Jahren mit der Friedenskirche in Schweidnitz verbunden.

Daniel Czepko und Bürgermeister von Schweidnitz im Jahre 1648.

Stephan Aderhold kam als Friedensbote auf den Markt, an das Fenster des Museums. Hohe Stiefel, eine Federmütze und … ein Holzsteckenpferd, eine Anspielung an die Friedensreiter, erinnerten an die Zeit, in der sich die Ereignisse abgespielt haben. Auf den Boten warteten auf dem Balkon des Museums der Bürgermeister von Schweidnitz und Daniel Czepko, der später als Schweidnitzer Stadtschreiber und durch seine außergewöhnliche Europareise berühmt wurde, um Geld für den Bau der Friedenskirche zu sammeln.

Der Bote verkündete die wichtige Nachricht. Der Westfälische Friede, der 1648 zwischen dem Reich und Frankreich und seinen Anhängern (in Münster) sowie dem Reich und Schweden (in Osnabrück) geschlossen wurde, sicherte den Lutheranern und Calvinisten Religionsfreiheit zu. In einem gesonderten Artikel erhielten die schlesischen Protestanten das Recht erhielten, drei Friedenskirchen zu errichten.

Das kleine Theaterstück mit dem Titel „Schweidnitzer Zeitreise“ hat Margrit Kempgen geschrieben und Agnieszka Bormann ins Polnische übersetzt. Beide Sprachversionen wurden in einer Broschüre abgedruckt und an das Publikum verteilt. Das Besondere an der Aufführung war, dass jeder Darsteller in seiner Muttersprache sprach und das Publikum die jeweils unverständlichen Passagen mitlesen konnte.

Vertreterinnen und Vertreter aller beteiligten Institutionen (v.l.n.r.): Natalia Romaniuk (Museum des Alten Kaufmannstandes), der Kantor Dr. Maciej Bator – mit Sohn (Friedenskirche Schweidnitz), Beata Moskal-Słaniewska (Stadtpräsidentin von Schweidnitz), Margrit Kempgen (Kirchliche Stiftung Evangelisches Schlesien, Görlitz), Agnieszka Bormann (Kulturreferat für Schlesien am Schlesischen Museum zu Görlitz) und Dr. Stephan Aderhold (Friedenskirche Schweidnitz).

Text: Agnieszka Bormann
Fotos (wenn nicht anders angegeben): Axel Lange