Im Januar 2022 wurden auf Zamek Książ die letzten Szenen des Films „The Zone of Interest” gedreht
In den deutschen Kinos ist der Film ab 29. Februar und in polnischen ab 8. März 2024 zu sehen.
Der Film „The Zone of Interest” (Regie und Drehbuch von Jonathan Glazer) erzählt die Geschichte des Kommandanten des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau Rudolf Höss und seiner Frau Hedwig, die versuchen, ein normales, alltägliches Familienleben zu führen in einem idyllischen Haus mit Garten. All dies direkt neben dem Vernichtungslager.
Die Innenräume des Schlosses Fürstenstein in Waldenburg (Zamek Książ, Wałbrzych) wurden für den Dreh der Szenen eines eleganten Balls benutzt. Sie wurden im Januar 2022 im repräsentativen Maximiliansaal und in den daneben liegenden Salons gedreht. Die Arbeit des Filmteams wurde streng geheim gehalten. Während der Dreharbeiten hielten sich keine Touristen im Schloss auf. Diese Art der Geheimhaltung ist jedoch keine ungewöhnliche Praxis. Dies war beispielsweise auch 2016 der Fall, als im Schloss der Film „Valley of the Gods” mit Hollywood-Stars Josh Hartnett und John Malkovich gedreht wurde.
„The Zone of Interest”, mit Christian Friedel und Sandra Hüller in den Hauptrollen, ist für insgesamt fünf Oscars nominiert, und zwar in den Kategorien Bester Film (für Produzent James Wilson), Beste Regie, Bester internationaler Film, Bestes adaptiertes Drehbuch (für Jonathan Glazer) und Bester Ton. Die diesjährige 96. Verleihung der Academy Awards findet am 10. März statt.
Der Film hatte seine Weltpremiere am 19. Mai letzten Jahres, im Wettbewerb der 76. Filmfestspiele in Cannes, wurde dort von der Presse und das Publikum sehr gut aufgenommen und erhielt den Großen Preis der Jury, also den zweitwichtigsten Preis des Festivals.
Die Welt des Kinos mag Fürstenstein
Das Schloss ist ein beliebter Drehort für Filmemacher aus aller Welt. Bis heute wurden dort ungefähr 30 Filme gedreht. Darunter auch „Diabeł”/„Der Teufel” (Premiere 1988, Regie: A. Żuławski, in der Rolle des Teufels der bekannte polnische Schauspieler Wojciech Pszoniak), die französische historische Miniserie “Napoléon et l’Europe” (1991, Regie: Pierre Lary, Krzysztof Zanussi und Janusz Majewski), der Thriller „European Night”/„In der Haut des Killers” (1993, Regie: Zbigniew Kamiński), u. a. mit Maxwell Caullfield, bekannt aus der Fernsehserie „Dynasty”, die historische französisch-polnische Serie „Królowa złodziei”/„Die Königin der Diebe” (1997) oder „Papusza” (2013, Regie: Joanna Kos-Krauze). Auch Filmemacher aus Indien interessierten sich für Fürstenstein und drehten hier den Film „Sapthagiri express” (2016, Regie: Arun Pawar).
Text: Sławomir Szymański