Spendenaufruf für den Künstler Jan Giejson aus Wartha (Bardo)

Der Ort an der Glatzer Neiße wurde Mitte September vom Hochwasser betroffen

Das Haus und das Atelier von Jan Giejson wurden stark beschädigt.

Schäden und Zerstörungen durch das September-Hochwasser in Schlesien betreffen viele Orte und unzählige Menschen. Einer davon ist der Künstler Jan Giejson aus Wartha (Bardo) nördlich von Glatz (Kłodzko). In seinem Atelier entstehen bunte Holzskulpturen, meist Darstellungen von biblischen und heiligen Figuren. Viele konnte man schon in seinem Garten sehen, auf dem Weg von der Bahnstation hoch zu der berühmten Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung. Verehrt wird hier eine 42 cm hohe Sitzmadonna aus Lindenholz vom 13. Jahrhundert, die auf wundersame Weise alle Katastrophen der Geschichten überstanden hat und heute die älteste Mariendarstellung Schlesiens und gleichzeitig die älteste Holzskulptur Polens sei.

Vor dem Hintergrund passen die Holzfiguren von Jan Giejson zum Charakter des Wallfahrtsortes. Er selbst ist auch ein “Urgestein“ und ein guter Geist des Ortes, bekannt und beliebt. Wie der Regionalist Tomasz Karamon schreibt, setzt er die lokale, jahrhundertealte Tradition fort, denn in Wartha gab es immer jemanden, der in Holz schnitzte, und nennt als Beispiele Johann Georg Kornauer, Johann Franz Kommerthor, Johann Heinrich Hartmann, Ludwig Andreas Jäschke, Gottfried Kommerthor, Franz Michäel Peltz, Joseph Strauss und Ignatz Thör. Wer Bardo besucht, kommt an den Holzfiguren von Jan Giejson nicht vorbei: Am Ortseingang begrüßen sie die Touristen in der “Stadt der Wunder”. 

Mitte September ging die Flutwelle durch das Haus und Atelier des Holzschnitzers Jan Giejson und hinterließ ein Bild der Zerstörung. Im letzten Moment konnten noch viele Figuren gerettet werden. Auch die am Dach seines Ateliers befestigte Inschrift „Seien wir Jünger Christi“ (Bądźmy uczniami Chrystusa) hat die Flutkatastrophe überstanden und wirkt heute wie ein Aufruf an hilfsbereite Menschen.

Der Sohn des Künstlers, Mateusz Giejson, organisiert eine Spendenaktion für den Wiederaufbau des Hauses und des Ateliers seines Vaters und bittet um Unterstützung. Das Kulturreferat für Schlesien am Schlesischen Museum zu Görlitz schließt sich der Bitte an.

Bankverbindung für Spenden
Empfänger: Mateusz Giejson
IBAN: PL12 1020 5040 0000 6502 0161 6499
BIC/SWIFT: BPKOPLPWXXX
Titel: Fluthilfe

Jan Giejson macht Pause beim Aufräumen am Tag nach dem Hochwasser. Ihre Spenden helfen ihm bei der Rückkehr zur Normalität. Fot. FB Bardo – na tropie tajemnic historii

Text: Agnieszka Bormann, Kulturreferat für Schlesien
Fotos: Bardo – na tropie tajemnic historii, Tomasz Karamon