1.12.2019, 11 Uhr, Aula der Hochschule Karkonoska Szkoła Wyższa, ul. Lwówecka 18, Jelenia Góra
Mit dem Riesengebirgspreis für Literatur werden Filip Springer und Lisa Palmes ausgezeichnet.
Der Riesengebirgspreis für Literatur wird 2019 von der Staatlichen Riesengebirgshochschule in Hirschberg/Jelenia Góra und dem Verein zur Pflege schlesischer Kunst und Kultur erstmalig verliehen. Dotiert ist er aus Mitteln des Staatsministeriums des Innern des Freistaates Sachsen mit 3.000 Euro. Die Verleihung steht unter der Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten des Freistaates Sachsen Michael Kretschmer und des Marschalls der Woiwodschaft Niederschlesien Cezary Przybylski.
Mit dem alle zwei Jahre – beginnend 2019 – zu vergebenden Literaturpreis soll die Aufmerksamkeit auf Schriftsteller gelenkt werden, die aus Schlesien kommen oder sich intensiv mit schlesischer Literatur und Kultur beschäftigen. Die Auszeichnung gilt hervorragenden literarischen Leistungen, die sich durch besondere humane Gesinnung auszeichnen und dem Geist der Verständigung diesen.
Der Preis ehrt hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der Literatur und Kultur Schlesiens, die sich zudem durch eine besondere humane Gesinnung auszeichnen und dem Geist der Verständigung dienen. Mehr über den Preis können Sie hier lesen.
Mit dem 1. Riesengebirgspreis für Literatur werden der polnische Journalist und Fotoreporter Filip Springer und die Übersetzerin Lisa Palmes ausgezeichnet.
Hauptpreisträger 2019 | Filip Springer | geb. 1982 in Posen/Poznań
Filip Springer absolvierte einen interdisziplinären Studiengang an der Adam-Mickiewicz-Universität in Posen/Poznań. Heute ist er als Fotoreporter und Journalist tätig. Seine Texte wurden u.a. in den Zeitschriften Polityka, Przekrój sowie in Rzeczpospolita und Tygodnik Powszechny veröffentlicht. 2010 bekam er ein Stipendium des polnischen Ministers für Kultur und Nationales Erbe, 2012 war er Stipendiat des Programms »Junges Polen« des polnischen Nationalen Kulturzentrums. Springer ist der Autor mehrerer literarischer Reportagen: Kupferberg. Der verschwundene Ort, Kopfgeburten. Architekturreportagen aus der Volksrepublik Polen, Zofia und Oskar Hansen, 13 Stockwerke, Buch der Verzückung und Die Stadt als Archipel. Kleinstadt-Polen. Im Jahr 2013 erhielt der Schriftsteller die Medaille der Jungen Kunst, 2016 bekam er die »Schlesischen Literarischen Lorbeeren«. Seine Reportagebände Kupferberg und Kopfgeburten wurden von der Berliner Literaturübersetzerin Lisa Palmes ins Deutsche übertragen.
Sonderpreisträgerin 2019 | Lisa Palmes | geb. 1975 in Greven
Lisa Palmes studierte Philosophie und Soziologie in Wien sowie auch Polonistik und Germanistische Linguistik an der Humboldt-Universität in Berlin und an der Universität Warschau. Als Übersetzerin polnischer Literatur ist sie seit 2009 tätig. In den letzten Jahren übersetzte sie Werke zahlreicher polnischer Schriftstellerinnen und Schriftsteller wie Joanna Bator, Lidia Ostałowska, Filip Springer oder Justyna Bargielska. Palmes organisiert gemeinsam mit der Berliner Buchhandlung »Buchbund« literarische Veranstaltungen; zudem unterrichtet sie Literarisches Übersetzen an den Universitäten in Berlin und Tübingen. 2017 bekam Lisa Palmes den Karl-Dedecius-Preis für literarische Übersetzungen aus dem Polnischen ins Deutsche. Zuletzt übersetzte sie zusammen mit Lothar Quinkenstein Die Jakobsbücher von Olga Tokarczuk, die 2019 auf Deutsch erschienen sind.
Beide Preisträger werden im April 2020 Gäste der Deutsch-Polnischen Literaturtage an der Neiße in Görlitz-Zgorzelec sein. Informationen in Kürze auf der Internetseite der Literaturtage.
Foto: J. Jonek-Springer
Quellen: Deutsches Kulturforum östliches Europa, Verein zur Pflege schlesischer Kunst und Kultur e.V.