Schlesien erfahren 2020 kehrt zurück

Mit einer Wanderung am 11. Juli 2020 startet das Programm neu

Das Thema sind „Verschwundene Welten im Isergebirge”.

Nach viermonatiger Unterbrechung startet das Programm „Schlesien erfahren 2020“ neu – mit der Wanderung „Verschwundene Welten im Isergebirge“ am 11. Juli 2020.

Zwischen Bad Flinsberg/ Świeradów Zdrój und Schreiberhau/ Szklarska Poręba gibt es im Isergebirge keine Orte. Das war nicht immer so. Spuren der Besiedlung sind auf der Großen Iserwiese deutlich zu sehen. An Groß-Iser, das im Dreißigjährigen Krieg von tschechischen Glaubensflüchtlingen gegründete und bis zum Kriegsausbruch pulsierende Dorf erinnert heute außer von Mauerresten nur ein einziges Gebäude. Die 1938 errichtete Neue Schule überstand die Wirren der Nachkriegszeit als Wachposten des Grenzschutzes und später als Jagdhaus der lokalen Fortbehörde für die Parteifunktionäre aus Breslau (Wrocław). Neues Leben hat das Gebäude als die sagenumwobene Berghütte Chatka Górzystów, das „kleine Haus der Bergleute“, erst in den 1980er Jahren bekommen.

Ein weiteres Zeugnis einer verschwundenen Welt ist der im September 2019 errichtete Gedenkstein für die Michelsbaude. Vom Ende des 18. bis Anfang des 20. Jahrhunderts stand die Michelsbaude als eine Waldherberge (Försterei und Gasthaus) an der Alten Zollstraße und bot Einkehr den Wanderern. Ein subtiles literarisches Denkmal hat der Baude Gerhart Hauptmann in seinen Dramen „Und Pippa tanzt!“ und „Die versunkene Glocke“ gesetzt. Viele Wanderer der vergangenen Jahrhunderte erwähnen die Michelsbaude in ihren Reiseberichten.

Ein ganz besonderer Ort ist auch der von der Glasmacherfamilie Preußler 1754 gegründete Glashüttenort Karlsthal, heute Orle, mit der bekannten Touristenstation. Die Hütte wurde dabei als Forsthaus errichtet. In der Hütte befindet sich ein kleines Glashüttenmuseum zur Geschichte der Siedlung Karlsthal.

Das genaue Program der Wanderung finden Sie auf Facebook oder hier zum Herunterladen.

Die Exkursion ist ein Angebot des Kulturreferats am Schlesischen Museum zu Görlitz und Görlitz-Tourist. Information und Anmeldung: +49 3581 764747, u.fichtner@goerlitz-tourist.de

Text und Bilder: Agnieszka Bormann