Ausstellungspläne des Muzeum Narodowe we Wrocławiu/ Nationalmuseum Breslau für 2021

Trotz Pandemie und Schließzeiten war 2020 ein Jahr mit dem Besucherrekord im Museum

Nun werden auch für 2021 spannende Ausstellungen angekündigt, darunter eine echte Sensation.

Bei den 150 Tsd. Gästen in vier Abteilungen des Museums im vergangenen Jahr handelt sich um einen Besucherrekord, wenn man bedenkt, dass die Einrichtung sogar zwei Mal wegen der Einschränkungen im Zusammenhang mit der Pandemie geschlossen werden musste. – “Die Situation zwang uns zur Änderung der Pläne, einige Ausstellungen mussten abgesagt, andere verlängert werden” – erklärt Direktor Piotr Oszczanowski und kündigt zugleich für dieses Jahr spannende Ausstellungen an, die echte Sensation soll dabei unter anderem die für Dezember geplante Retrospektive von Magdalena Abakanowicz im Vier-Kuppel-Pavillon werden.   

Vor allem die angekündigte Retrospektive von Magdalena Abakanowicz. – “Ende Dezember, sozusagen als Weihnachtsgeschenk” – kündigt Barbara Banaś, Vizedirektorin des Nationalmuseums an. – “Die Idee der Präsentation der gesamten Sammlung, die sich in unserem Besitz befindet, ist das Ergebnis der Bekanntschaft zwischen Magdalena Abakanowicz und Mariusz Hermansdorfer, dem ehemaligen Museumsdirektor, langjährigem Verbreiter des Schaffens der Künstlerin und Kurator ihrer ausländischen Ausstellungen” – erklärt Barbara Banaś.

Die Vizedirektorin erinnert daran, dass die 2017 verstorbene geniale Bildhauerin dem Nationalmuseum in Wrocław vor allem ihre legendären “Abakans” vermachte. Die Ausstellung mit dem Titel „AbakanowicZ. Totalna” wird die Hälfte der Fläche des Vier-Kuppel-Pavillons beanspruchen, wir werden dabei den gesamten Schaffensweg von Magdalen Abakanowicz verfolgen können. – “Wir lernen sie als Künstlerin und eine Person kennen, die bewusst und kompromisslos auf der Kunstebene tätig war, ohne die Initiative den Kuratoren zu überlassen” – ergänzt Barbara Banaś.

„BYpass. Wystawa pandemiczna” (Pandemische Ausstellung)

Besonders spannend kündigt sich die „BYpass. Pandemische Ausstellung” im Vier-Kuppel-Pavillon an. – “Das Wort „Bypass” bedeutet einen Eingriff, der das Leben im kritischen Moment rettet, als das Herz zu schwanken beginnt. Für uns gilt diese Ausstellung als eine Zeit des Wartens, bis wir den Moment erleben können, dass die Zusammenarbeit mit den externen Partnern wieder möglich sein wird” – gibt Barbara Banaś zu. 

Die Ausstellungsmacher haben tief in die Bestände gegriffen und zeigen nun das, was die geräumigen (über 20 Tausend Objekte umfassenden) Depots der Kunst der Gegenwart des Nationalmuseums in Wrocław verbergen. Gezeigt werden Arbeiten von Künstlerinnen und Künstlern aus Polen und dem Ausland, Gemälde, Installationen, Skulpturen, Keramik, Glas. – “Es entsteht auf diese Weise ein Bild, ein buntes Mosaik, das man auf unterschiedliche Art und Weise betrachten kann” – mit diesen Worten bewirbt die Vizedirektorin die Ausstellung. 

„Naprawiacze” (Tüftler)

Für Fans von Upcycling eignet sich bestens die großartige Ausstellung „Naprawiacze” (Tüftler) im Ethnographischen Museum. – “Es ist mittlerweile notwendig geworden, dass wir die Welt um uns herum anders betrachten und in den langsam verfallenden Objekten Gegenstände erkennen, die wir selbst wieder zum Leben erwecken können” – erklärt Barbara Banaś. In der Ausstellung sehen wir vor allem Exponate von Privatpersonen und überzeugen uns selbst, wie kleine Geräte erneuert und reaktiviert werden konnten. – “Wir bekommen die Möglichkeit zu lernen, wie man verantwortungsbewusst mit Gegenständen umgehen kann und sie nicht gleich gegen neue austauscht” – bemerkt Barbara Banaś.

„Wrocław nach Bach”

Für die Fans der alten Ansichten von Breslau/Wrocław wird die Ausstellung „Wrocław nach Bach” mit Bildern Breslaus aus dem frühen 19. Jh. ein echtes Déjà-vu sein.  Zum ersten Mal wird vollständig die exzellente Sammlung von 190 Zeichnungen gezeigt, geschaffen in den Jahren 1823–1828 von drei Studenten: Heinrich Mützel, Heinrich Hillebrandt und Ernst Wiedemann unter dem Auge von Carl Daniel David Friedrich Bach, dem ersten Direktor der Breslauer Kunstschule. – “Es ist ein geheimnisvolles, malerisches, und romantisches Wrocław, von dem wir heute nur noch Spuren finden” – kündigt Piotr Oszczanowski die Ausstellung an.

Ausstellungen 2021:

  • Jorcajt – czas chasydów [Jorcajt – die Zeit der Chassidim] (Ethnographisches Museum, 30.01-27.06)
  • Wystawa pandemiczna [BYpass. Pandemische Ausstellung] (Vier-Kuppel-Pavillon, 27.02-16.05)
  • W głębi obrazu. Escape Room Schroń się w muzeum/Schroń się w obrazie/Źródła obrazu [In der Tiefe des Bildes. Escape Room Verstecke dich im Museum/Verstecke dich im Bild/Bildquellen] (Hauptgebäude, März–Juli)
  • Galeria mody [Modegalerie] (Hauptgebäude, 27.04-29.08)
  • Podróż za marzeniami. Kultura uzdrowiskowa w Europie [Reise den Träumen hinterher. Kurort-Kultur in Europa] (Ethnographisches Museum. 21.05-26.09)
  • Spannende Sammlung von Frau Augusta Stenzel (Hauptgebäude, 1.06–5.09)
  • Na bieli [Auf Weiß]. Amerikanische Installationen von Ewa Kuryluk (Vier-Kuppel-Pavillon, 13.06– 29.08)
  • Peonie w seladonowej wazie [Päonien in Seladonvase]. Chinesisches Porzellan aus der Manufaktur des Meisters Jiang (Hauptgebäude, 6.07-5.09)
  • [Skarb Średzki. Cesarze, królowie i książęta] Der Schatz von Środa. Kaiser, Könige und Fürsten (Hauptgebäude, 1.10–31.12)
  • Naprawiacze [Tüftler] (Ethnographisches Museum, 23.10–30.01.2022)
  • Klan Maszkowskich [Maszkowski-Clan] (Hauptgebäude, 26.10–20.02.2022)
  • Drewniane skarbczyki dam. Historia kobiet w meblach zapisana [Holzschatzkästchen der Damen. Frauengeschichte in den Möbeln festgehalten] (Hauptgebäude, 9.11–30.01.2022)
  • Wrocław według Bacha [Wrocław laut Bach] (Hauptgebäude, 9.11–27.02.2022)
  • Zaklinacze czasu. Kolędniczy teatr obrzędowy [Die Beschwörer der Zeit. Theater der Sternsinger] (Ethnographisches Museum, 20.11–27.02.2022)
  • Totalna (Vier-Kuppel-Pavillon, 18.12–24.04.2022)

Text & Fotos: Miasto Wrocław  www.wroclaw.pl (mit Dank für die Abdruck-Genehmigung)