Museum des Oppelner Dorfes – interessant für Touristen und Einheimische

Eins von drei volkskundlichen Freilichtmuseen Oberschlesiens

Es befindet sich im Stadtteil Bierkowce (Bierkowitz), am westlichen Rande von Opole (Oppeln).

Im Stadtteil Bierkowce (Bierkowitz), am westlichen Rande von Opole (Oppeln), befindet sich eines von drei volkskundlichen Freilichtmuseen Oberschlesiens. Die Arbeiten an der Errichtung des Museums des Oppelner Dorfes (Muzeum Wsi Opolskiej) begannen bereits 1961. Obwohl erst 1970 eröffnet, ist dieser ethnografische Park dennoch fünf Jahre älter als die zwei weiteren oberschlesischen Freilichtmuseen in Königshütte/Chorzów und in Pless/Pszczyna. Auf einer Fläche von ca. 10 Hektar befinden sich ca. 50 Objekte – die meisten von ihnen stammen aus dem 18. und 19. Jh. und präsentieren die für die ländlichen Gegenden der drei Subregionen des Oppelner Landes charakteristische Architektur: den Raum Oppeln, den Raum Rosenberg/Olesno und den Raum Ratibor/Racibórz-Neisse/Nysa.

Das Freilichtmuseum entstand auf einem früheren Truppenübungsgelände, das zuvor entsprechend umgestaltet werden musste. So wurden ein künstlicher Hügel angelegt und ein Graben ausgehoben, an dem sich u. a. eine Wassermühle befindet. Außer den für die jeweilige Subregion typischen Bauernhöfen und -hütten wurden nach Bierkowitz eine Kirche, ein Schulgebäude, ein Holzturm, ein Gasthaus, zwei Kapellen und zwei Windmühlen transloziert. In vielen Fällen können auch die Innenräume der einzelnen Gebäude besichtigt werden, in denen sich originale Einrichtungselemente und Exponate befinden.

Windmühlen im Freilichtmuseum. Quelle: Wikimedia Commons, Dawid Galus.

Zu den wertvollsten Objekten des Oppelner Freilichtmuseums zählen die ursprünglich protestantische Holzkirche aus dem Jahr 1613, die Wassermühle und die Windmühlen. Interessante Ausstattungselemente des Gotteshauses, das sich ursprünglich in Grambschutz/Gręboszów bei Namslau/Namysłów befand, sind die originale Kanzel und die Bauernepitaphe aus Ober Ellguth/Ligota Górna bei Kreuzburg/Kluczbork. Die Wassermühle aus Alt Schalkowitz/Stare Siołkowice umfasst eigentlich ein ganzes Ensemble, das aus einem Wohngebäude, einer Ölmühle und einem Speicher besteht. Äußerst originell ist zudem das Doppelhaus aus dem Jahr 1830. Denn es handelt sich dabei um ein für Oberschlesien relativ seltenes Ensemble von Fachwerkobjekten, die teils aus Riegersdorf/Rudziczka bei Neustadt/Prudnik, teils aus Altewalde/Stary Las im Neisser Land stammen.

Das Freilichtmuseum ist über das ganze Jahr geöffnet. Von November bis März kann das Gelände zwar betreten werden, die einzelnen Objekte bleiben jedoch für Besucher geschlossen. Webpräsenz des Museums: www.muzeumwsiopolskiej.pl (Polnisch).

Text: Dawid Smolorz