Die Internationale Touristikmesse in Opole (Oppeln) nach der Corona-Pause kleiner als zuvor

Die Touristikmesse fand vom 20. bis 22. Mai 2022 auf dem Oppelner Marktplatz statt

Schlesien, Deutschland und Polen zeigten sich von ihrer schönsten Seite.

Es fällt sofort ins Auge: Die kleinen Holzhäuschen, die sich über den Oppelner Ring ziehen, sind zwar so liebevoll hergerichtet wie gewohnt, aber längst nicht so zahlreich. Nach zweijähriger Corona-Pause fällt die Veranstaltung diesmal bescheidener aus als sonst. Weniger Stände, ein kleineres Angebot. So präsentiert sich beispielsweise Rheinland-Pfalz in diesem Jahr erstmals ohne Weinkönigin. Einen edlen Tropfen aus Oppelns Partnerregion kann man bei Jacek Roguła dennoch verkosten. Nachgefragt werden allerdings vor allem Broschüren über Radfahrwege, sagt der Leiter des Rheinlandpfälzischen Wirtschaftsbüros in Oppeln. „Die Radwege in Deutschland, speziell in Rheinland-Pfalz, sind wirklich tip top. Ich empfehle den Besuchern aus Schlesien immer, einfach mal das Rad einzupacken und es auszuprobieren.“ Was den Ausbau von Radwegen angeht, hat Schlesien vielerorts in den letzten fünf Jahren aufgeholt, doch Luft nach oben ist noch immer reichlich. Das Rad als Fortbewegungsmittel im Alltag fristet auch weiterhin ein Schattendasein und kommt an die Popularität in Deutschland nicht heran.

Der Stand von Rheinland-Pfalz.

Regionale Köstlichkeiten locken die Besucher auch am Stand nebenan. Bernd Stiebitz hat Wein und Schokolade aus der Region Potsdam dabei. Viel Vorbereitungszeit war diesmal nicht, sagt er, lange war unklar, ob die Messe überhaupt stattfindet. Dabei zu sein – für den Potsdamer, eine Selbstverständlichkeit. Immerhin ist er Vereinsmitglied im heimischen „Opole-Club“, der sich der Pflege der Städtepartnerschaft verschrieben hat. „Oppeln und Potsdam feiern im nächsten Jahr 20 Jahre Städtepartnerschaft. Es ist uns sehr wichtig, Potsdam hier in jedem Jahr zu präsentieren und alte Freunde wiederzutreffen, die man in den letzten Jahren kennengelernt hat.“

Der Stand von Potsdam.

Präsentiert haben sich auch polnische Touristenregionen wie Kleinpolen mit seinem beeindruckenden „Pieninen-Gebirge“, das zu ausgiebigen Wanderungen einlädt. Auch wer gern mit dem Kajak unterwegs ist, den wird die Grenzregion zur Slowakei nicht enttäuschen.

Bei starker Strömung kann man auf dem „Dunajec“ eine wahrlich abenteuerliche Fahrt erleben.  Zu den beliebtesten Attraktionen gehört die Fahrt mit den traditionellen Flößen, die von den örtlichen in Tracht gekleideten Flößern gelenkt werden. Eine echte Alternative zu dem zumeist überlaufenen Touristik-Ort Zakopane und von deutschen Touristen bisher kaum entdeckt.

Traditionelle Flößer aus dem polnisch-slowakischen Grenzgebiet.

Nicht zuletzt zeigt sich auch das Oppelner Land auf der Messe von seiner schönsten Seite. Am Stand der Gemeinde Carlsruhe (Pokój), dem Ort, der Carl Maria von Weber zum seinem „Freischütz” inspirierte, bilden sich lange Schlangen – alle möchten von dem handgemachten Ziegen-Käse und dem Zitronenschnaps (cytrynówka) aus eigener Produktion probieren.

Hier gibt es Zitronenschnaps aus eigener Carlsruher Produktion.

Die Internationale Touristikmesse fand vom 20. bis 22. Mai 2022 in Oppeln statt. Sie soll auch im kommenden Jahr wieder Besucher willkommen heißen.

Oppelner Ring.

Text & Bilder: Marie Baumgarten