Schlesien seit 1945

Neue Multimediapräsentation des Schlesischen Museums zu Görlitz geht als Erweiterung der Dauerausstellung an die Öffentlichkeit

Deutsch-polnisches Team hat die Präsentation seit 2020 erarbeitet.

Das Schlesische Museum in Görlitz lädt seine Besucher von nun an in einen neuen digitalen Ausstellungsbereich ein. Hier wird gezeigt, wie sich Schlesien in den Jahrzehnten seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs verändert hat. Ein polnisch-deutsches Wissenschaftlerteam hat seit 2020 an der Erstellung einer App gearbeitet, die mehr als 600 Fotos, 15 historische und neu produzierte Filme, Tonaufnahmen und zahlreiche thematische Karten bietet. Mehr als 30 Themen können die Besucher in deutscher, polnischer und englischer Sprache aufrufen. Dafür stehen Tablets im attraktiven Lichthof des Museums zur Verfügung.

Die neuen digital dargebotenen Beiträge richten ihr Hauptaugenmerk auf die schlesische Geschichte in Polen – auf die Themen Politik, Wirtschaft, Kirche und Religion, Kultur und Natur sowie Sport und Tourismus. Zudem wird ein Blick auf das tschechische Schlesien geworfen und nicht zuletzt die Situation der Schlesier in Deutschland gezeigt.

„Die Erstellung der App war für uns eine große Herausforderung, denn sie soll die Geschichte Schlesiens und der Schlesier sehr breit und facettenreich zeigen. Es ist vor allem eine Darstellung der jüngeren polnischen Geschichte auf dem Gebiet Nieder- und Oberschlesiens entstanden“ erläutert Projektleiterin Dr. Martina Pietsch vom Schlesischen Museum. 

Bei der Vorbereitung der Präsentation mit Kollegen von der Firma Faible aus Leipzig.

Das Foto- und Filmmaterial stammt hauptsächlich von polnischen Archiven, Museen, Fotografen, Fotoagenturen, Filmproduzenten sowie Vereinen und Privatpersonen. Insgesamt wurden mehr als 5.000 Fotos, historische Filmdokumente, Tonaufnahmen und Karten zusammengetragen. Die technische und gestalterische Realisierung des Projektes ist von der Leipziger Agentur Faible geleistet worden.   

Wiederaufbauarbeiten am Ring in Breslau, 1961. Foto: Stefan Arczyński, Herder-Institut Marburg.

Neben diesem Ausstellungsbereich ist auch eine „Kinder-Insel“ mit farbenfrohen Möbeln neu im Schlesischen Museum entstanden. Hier können die jüngsten Besucher zum Beispiel die beliebten Figuren aus den Animationsfilmen des Zeichentrickfilmstudios in Bielitz-Biala (Bielsko-Biała) kennenlernen: Reksio, Bolek und Lolek. Ein Bücherregal ist mit den liebenswerten, deutsch- und polnischsprachigen Werken des bekannten, aus Oberschlesien stammenden Kinderbuchautors Janosch gefüllt. Neu produzierte Puzzlespiele zeigen Fotos von Kindern aus dem heutigen Schlesien oder auch einen modernen Rübezahl. Die Auswahl der schlesischen Motive und Themen wird den Kindern hoffentlich Spaß bereiten und zu spielerischen Entdeckungen anregen.

Bolek und Lolek, Reksio und Rübezahl erwarten die Kinder im Schlesischen Museum. Willkommen auf der „Kinder-Insel”! Foto: Maciej Chyra. 

Die digitale Präsentation „Schlesien seit 1945“ und die Kinder-Insel sind Teil des Projekts „Schlesien – ein gemeinsames Natur- und Kulturerbe“, das gemeinsam mit dem Nationalpark Riesengebirge durchgeführt wird. Das Projekt wird durch das INTERREG-Kooperationsprogramm Polen-Sachsen 2014-2020 finanziert.

Text: Pressemitteilung der Schlesischen Museums zu Görlitz

Kontakt:

Schlesisches Museum zu Görlitz
02826 Görlitz, Brüderstraße 8
Tel.: 0049 (0)3581 87910
kontakt@schlesisches-museum.de
www.schlesisches-museum.de