Zisterzienser und ihr kulturelles Erbe in Schlesien

Impressionen von Vortrag und Exkursion mit Dr. Inge Steinsträßer

Die Kurzfassung des Vortrags ist nun online zugänglich.

Anfang September 2022 hat sich das Kulturreferat für Schlesien am Schlesischen Museum zu Görlitz in seiner Reihe Schlesien erfahren zu einer Annäherung an das große Thema Zisterzienser in Schlesien gewagt. Neben Bildern von der Exkursion veröffentlichen wir heute eine Kurzfassung des Vortrags von Dr. Inge Steinsträßer sowie ihre Literaturhinweise zur Vertiefung des Themas.

Bei Zisterziensern in Schlesien denkt man sofort an das imposante Kloster Leubus im heutigen Lubiąż an der Oder, eine der größten Anlagen dieser Art in Europa. 1163 gegründet, wurde es schnell – und blieb bis zur Säkularisierung 1810 – zum wichtigen Entwicklungsmotor Schlesiens. Die Zisterzienser hatten seit dem Mittelalter entscheidenden Anteil an der Besiedlung und Kultivierung sowie an der geistlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Entfaltung des Gebietes. Die weißen Mönche brachten mit dem Ordensprinzip „ora et labora“ (bete und arbeite) und ihrem Know-how im ökonomischen Bereich den Landesausbau in besonderer Weise voran.

Dr. Inge Steinsträßer aus Bonn ist auf die Geschichte der Zisterzienser in Schlesien spezialisiert und ging in ihrem Vortrag am 1. September 2022 auf die einzelnen schlesischen Klöster und ihre Bedeutung ein. In der für die Online-Veröffentlichung freigegebenen Kurzfassung des Vortrags konzentriert sie sich auf Zisterzienser im Allgemeinen und auf das Kloster Leubus (Lubiąż).

Weiterführende Literatur

Die Referentin hat auch für Interessierte eine Literaturliste mit Titeln erstellt, die bei der Vertiefung des Themas hilfreich sein können:

  • Ambrosius Schneider (Hrsg.): Die Cistercienser. Geschichte, Geist und Kunst, Köln 1986
  • Aloysius Bollmann: Die Säkularisation des Zisterzienserstiftes Leubus, Breslau 1932
  • Josef und Maria Luise Buchmann: Leubus/ Schlesien, Köln 1989
  • Immo Erbel: Die Zisterzienser. Geschichte eines europäischen Ordens, Stuttgart 2002 (Thorbecke)
  • Georges Duby, Der heilige Bernhard und die Kunst der Zisterzienser, 1979 Flammarion Paris; erschienen: 1991 als Fischer Taschenbuch, 2004 als Bildband bei Flammarion
  • Gudrun Gleba: Klosterleben im Mittelalter, Darmstadt 2004.
  • Stephan Kaiser: Kloster Leubus, Schnell&Steiner Kunstführer Nr. 2189, 1. Aufl. Regensburg 1996.
  • Nicola Remig, Inge Steinsträßer (Hrsg.): Klosterdämmerung vom Umbruch zum Aufbruch 1810-2010. 200 Jahre Säkularisation in Schlesien am Beispiel der Zisterzienser, Haus Schlesien 2011
  • Franz-Karl von Linden: Die Zisterzienser in Europa. Reise zu den schönsten Stätten mittelalterlicher Klosterkultur, Belser-Verlag Stuttgart 1998

Auf den Spuren der Zisterzienser

Bei der durch das Kulturreferat für Schlesien am Schlesischen Museum und die Kirchliche Stiftung evangelisches Schlesien organisierten Exkursion „Auf den Spuren der Zisterzienser in Schlesien“ am 3. September 2022 war die beeindruckende Klosteranlage in Leubus die erste Station. Dann lag der Schwerpunkt der Tagesfahrt auf dem ehem. Fürstentum Jauer (Jawor). Dort lassen sich besonders viele Dörfer finden, die einst dem Zisterzienserkloster Leubus gehörten. Mit Prochowice (Parchwitz), Winnica (Weinberg) und Słup (Schlaup) besuchten wir einige davon, an denen die Spuren der Zisterzienser bis heute gut ablesbar sind.

Text: Agnieszka Bormann
Fotos: Agnieszka Bormann, Heidrun Fichtner, Inge Steinsträßer

Galerie Winnica (Weinberg)

Galerie Lubiąż (Leubus)

Galerie Prochowice (Parchwitz)

Galerie Słup (Schlaup)