Oberschlesien in 27.000 Bildern

Digitalisierte Sammlung der Landesbildstelle Oberschlesien

Im Nationalen Digitalarchiv (Narodowe Archiwum Cyfrowe) Warschau befindet sich ein Teil der Bestände der früheren deutschen Landesbildstelle Oberschlesien in Oppeln.

Im Nationalen Digitalarchiv (Narodowe Archiwum Cyfrowe, NAC) in Warschau befindet sich ein Teil der fotografischen Bestände der früheren der deutschen Landesbildstelle Oberschlesien in Oppeln. Es handelt sich dabei um zwischen 1912 und 1944 entstandene Fotografien, die unschätzbaren Wert haben. Thematisch umfasst die Sammlung unter anderem Aufnahmen von Bauwerken und Industriebetrieben, Ansichten von Städten und Dörfern sowie Reproduktionen von Karten und Stadtplänen. Häufiges Motiv sind überdies Menschen bei der Arbeit und in ihrer Freizeit. Eine separate Gruppe bilden Fotoreprotagen, wie beispielsweise die vom Lazarett in Annaberg bei Ratibor während des Ersten Weltkrieges oder über die Folgen der Überschwemmung in Neisse. Da die meisten Bilder aus der Zeit nach 1922 stammen, beziehen sie sich überwiegend auf den deutsch verbliebenen Teil der Region. Fotografien aus Ostoberschlesien sind zwar auch vorhanden, ihre Anzahl ist allerdings deutlich geringer.

Hochzeitsgesellschaft, Ort unbekannt.

Unter den vielen interessanten Motiven verdienen jene Bauten eine Erwähnung, die heute in ihrer ursprünglichen Form nicht mehr existieren (z. B. die Schlösser Koppitz und Lubowitz). Spannend ist auch die fotografische Begegnung mit den oberschlesischen Städten, deren Zentren sich infolge der Zerstörungen von 1945 stark veränderten, wie Neisse oder Leobschütz. Sehr umfangreich sind die Sammlungen der Fotografien von Oppeln (ca. 360) und Ratibor (über 200). Etwa 200 Motive bleiben unerkannt. Die Qualität der meisten digitalen Reproduktionen ist sehr gut.

Die Landesbildstelle Oberschlesien ging 1933 aus dem Oberschlesischen Bilderbühnenbund hervor, der zunächst in Gleiwitz und danach in der Provinzhauptstadt Oppeln seinen Sitz hatte.

Anfang 1945 zählte die Sammlung der Landesbildstelle Oberschlesien ca. 100.000 Aufnahmen. Die meisten von ihnen sind aber bei der Evakuierung vor der Front und im Nachkriegschaos verloren gegangen. Nach der Übernahme Deutsch-Oberschlesiens durch die polnische Verwaltung waren die Fotografien aus der Landesbildstelle Oberschlesien über mehrere Institutionen zerstreut, bis sie in den 1960er Jahren ins Warschauer Archiv für Mechanische Dokumentation überführt wurden. Die im Nationalen Digitalarchiv Warschau erhaltene Sammlung wurde bereits digitalisiert und ist unter folgendem Link zu finden. Hinweis! Wegen technischer Störungen kann die Website für Nutzer von außerhalb Polens zeitweise nicht zur Verfügung stehen.

Die Bilder sind mit wenigen Ausnahmen alphabetisch nach dem jeweils aktuellen polnischen Ortsnamen geordnet. Polnisch ist auch die Beschriftung der einzelnen Städte und Objekte.

Ring in Oppeln.

Text: Dawid Smolorz