Seit 25 Jahren für Deutsche und Polen

Das Haus der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit (HDPZ) in Oberschlesien feiert sein Gründungsjubiläum

Die Einrichtung schaut auf 1200 umgesetzte Projekte und mehr als eine Million Teilnehmende zurück.

Das Haus der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit (HDPZ) in Oberschlesien feiert sein 25. Gründungsjubiläum. Die Einrichtung mit den Büros in Gleiwitz (Gliwice) und Oppeln (Opole) zählt zu den Institutionen, ohne die man sich Oberschlesien heute kaum vorstellen kann. Politische Bildung, Wirtschaft, Geschichte, Kultur, Jugendarbeit – lange zählt man die Bereiche auf, in denen das HDPZ aktiv ist. Von dem enormen Interesse an seinen Initiativen zeugen am besten die stolzen Zahlen von fast 1.200 umgesetzten Projekten und insgesamt mehr als einer Million Teilnehmenden. Mehrere Vorhaben hatten dabei Pioniercharakter, um beispielsweise das Projekt „Lokale Geschichte“ zu nennen, mit dem an die in den Zeiten der Volksrepublik aus dem Alltagsbewusstsein verdrängten oder in Vergessenheit geratenen Persönlichkeiten, Ereignisse und Phänomene aus Schlesien und Ostpreußen erinnert wurde. Ale eine der ersten Einrichtungen in Schlesien betrieb das HDPZ konsequent Jugendarbeit und zwar immer mit deutsch-polnischem und europäischem Bezug.

Eröffnung des Hauses der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit in Gleiwitz, 1998.

Als Bundespräsident Roman Herzog und die Chefin der Kanzlei des polnischen Staatspräsidenten Danuta Hübner im Februar 1998 das Haus der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit offiziell für eröffnet erklärten, war Polen noch ein EU-Beitrittskandidat und der Weg in die Gemeinschaft schien weit und steinig. Die Institution, die sich von Anfang nicht nur auf deutsch-polnische Themen beschränkte, engagierte sich daher in der frühen Phase sehr stark in die Vorbereitung Polens auf die Mitgliedschaft in der Europäischen Union.

Obwohl die Angehörigen der deutschen Minderheit schon immer eine wichtige Zielgruppe darstellten, begriff sich das HDPZ nie als eine ethnische Einrichtung. Im Gegenteil: Im Fokus standen immer sowohl einheimische darunter deutsche und deutsch gesinnte Bewohner der heute polnischen Regionen, als auch Nachkommen derer, die sich nach der Westverschiebung des Landes in den Nachkriegsjahrzehnten in Ober- und Niederschlesien sowie Ostpreußen niederließen.

Pressekonferenz in Oppeln zum 25. Jubiläum des Hauses der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit. Von links: Lucjan Dzumla, Geschäftsführer des HDPZ, Ryszard Galla, Sejm-Abgeordneter der deutschen Minderheit, Irena Machura, stellvertretende Geschäftsführerin des HDPZ, Archiv Hauses der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit.

Als Gründungsvater des Hauses der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit gilt sein erster Geschäftsführer Thaddäus Schäpe. Dem in der Bundesrepublik aufgewachsenen Politologen mit oberschlesischen Wurzeln gelang es, seine Idee eines bilateralen, überparteiischen Trägervereins, in deren Rahmen deutsche und polnische Institutionen kooperieren würden, mit (großem) Erfolg in die Tat umzusetzen.

Mehr über die Projekte des HDPZ erfahren Sie auf der deutschsprachigen Homepage der Einrichtung.

Text: Dawid Smolorz