Hohe Auszeichnung für die sächsische Landsmannschaft Schlesien

Der Landesverband Sachsen-Schlesische Lausitz e. V. der Landsmannschaft Schlesien wurde mit dem Prinzessin-Anna-Wasa-Kirchenpreis ausgezeichnet

Der Festakt fand am 18.10.2024 in Breslau (Wrocław) statt.

Der 18. Oktober 2024 wird als ganz besonderer Tag in der Vereinsgeschichte der Landsmannschaft Schlesien in Sachsen eingehen. An diesem Tag erhielt der Landesverband Sachsen-Schlesische Lausitz e. V. in der Breslauer Kirche der Göttlichen Vorsehung (bis 1946 Hofkirche) den Prinzessin-Anna-Wasa-Kirchenpreis der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen im Rahmen derer Synode.

Der Prinzessin-Anna-Wasa-Kirchenpreis der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen an die Landsmannschaft Schlesien, Landesverband Sachsen-Schlesische Lausitz e. V.

Damit wird das Engagement der Landsmannschaft Schlesien in Sachsen für die Erhaltung der alten evangelischen Friedhöfe in Schlesien und die Zusammenarbeit mit den polnischen lokalen Gemeinschaften zur Erhaltung des evangelischen Erbes in Schlesien gewürdigt. Die Laudatio hielt der Präsident der Synode, Pfarrer Dr. Adam Malina. Sichtlich bewegt nahm der Landesvorsitzende aus Sachsen, Friedemann Scholz, den außergewöhnlichen Preis aus den Händen des Oberhaupts der Kirche, Bischof Jerzy Samiec, entgegen.

In seiner kurzen Rede bedankte er sich für die hohe Wertschätzung der ehrenamtlichen Aktivitäten der Landsmannschaft Schlesien in Sachsen und für das entgegengebrachte Vertrauen. Dies wünsche er sich auch im eigenen Land, wo man als Landsmannschaft noch oft mit Misstrauen konfrontiert ist. Scholz sprach von den Anfängen der Einsätze auf evangelischen Friedhöfen, von Rückschlägen und Enttäuschungen, sowie von den überwiegenden Erfolgen der Vereinsaktivitäten. Die Arbeit des Vereins trage zum Verständnis und zur Verständigung von Polen und Deutschen bei. Er bedankte sich dabei auch für die Förderung einiger Projekte durch den Bevollmächtigten für Vertriebene und Spätaussiedler im Innenministerium des Freistaates Sachsen.

Zum Ende seiner Rede überreichte er der Synode zwei Brote zum Verteilen, auf denen das Wort „Danke“ in beiden Sprachen aufgebracht war. Der Bäckermeister Armin Hübner aus dem schlesischen Ort Horka in Sachsen fertigte das Brot extra für die Preisverleihung.

Zum Preis

Der Prinzessin-Anna-Wasa-Kirchenpreis wird jedes Jahr an Personen oder Organisationen verliehen, die sich um die Evangelisch-Augsburgische Kirche verdient gemacht haben. Das Vergabekomitee besteht aus dem Leitenden Bischof und vier von der Synode gewählten Personen. Der Preis trägt den Namen der Tochter des schwedischen Königs Johann III und Schwester des polnischen Königs Sigismund III. Wasa. Ihr ganzes Leben hielt sie am lutherischen Glauben fest, auch wenn ihr das am polnischen Hof Ausgrenzung und Unverständnis einbrachte. Trotz aller Schwierigkeiten bewahrte sie ihren Glauben und die Liebe zu den Menschen, zur Kunst und zur Wissenschaft. Anna Wazówna (Anna Wasa) widmete ihr Leben dem Mäzenatentum und unterstützte die Wissenschaft und schönen Künste großzügig.

Die bisherigen Preisträger waren:

  • 2017 Lutherische Kirche in Schweden
  • 2018 Landelijke Werkgroep Kerkelijke Contacten Nederland-Polen
  • 2019 Zeichen der Hoffnung aus Frankfurt
  • 2020 Evangelische Frauen in Deutschland
  • 2021 Stiftung Anna aus Gostków (Gießmannsdorf)
  • 2022 Frau Ilse Masuch aus Düsseldorf, gebürtige Ostpreußin
  • 2023 Dr. Martin Junge und Prof. Piotr Oszczanowski aus Wrocław (Breslau)

Text: Friedemann Scholz, Fotos: E. Scholz