Oberschlesische Weihnachtskrippen werden zu touristischen Highlights der Weihnachtszeit
Diese drei Kirchen im Oberschlesischen Industriegebiet erleben einen besonders großen Ansturm.
Im östlichen Teil der Region Oberschlesien lockt die Weihnachtskrippe in der Basilika Ludwig der Heilige und Mariä Himmelfahrt im Kattowitzer Stadtteil Panewnik (Panewniki) die meisten Besucher. Präzise gesagt handelt es sich aber in diesem Falle um zwei Weihnachtskrippen. Eine befindet sich in dem imposanten, 1902 fertiggestellten Gotteshaus. In der heute bekannten Form – mit mehreren Dutzend Menschen- und Tierfiguren sowie dem Bild von Jerusalem im Hintergrund – wird sie seit den 1920er Jahren präsentiert. Eine weitere Darstellung der Geburt Christi ist seit etwa 30 Jahren im Franziskanerkloster zu sehen, das zusammen mit der Kirche ein Gebäudeensemble bildet. Die dortige Krippe mit beweglichen Figuren erzählt neben biblischen Geschichten auch die Geschichte des Christentums in Polen.
Einzigartig ist zweifelsohne die Weihnachtskrippe in der Kirche St. Josef in Zabrze (1915-1945 Hindenburg). Wegen der zum Teil lebensgroßen Figuren wirkt sie sehr realistisch. Beeindruckend ist auch die Kirche selbst. Das 1930 eingeweihte Gotteshauses gilt wegen seiner Größe und seiner schlichten Ästhetik als eine der interessantesten Kirchen Oberschlesiens überhaupt. Die Weihnachtskrippe wurde in dieser Form erstmals 1974 gezeigt. Sie nimmt praktisch die gesamte Fläche des Presbyteriums ein.
Ein kurzer filmischer Beitrag über die Weihnachtskrippe in der Kirche St. Josef in Zabrze von 2020 (Polnisch):
Eine relativ kurze Geschichte hat die Darstellung der biblischen Weihnachtsgeschichte in der 2000 eingeweihten Kirche St. Barbara in Ruda-Friedrichsdorf (Ruda Śląska-Bykowina). Originell ist sie in erster Linie wegen der vielen lokalen und regionalen Motive, die die biblische Darstellung ergänzen. Hier sind das Christkind und die heilige Familie unter anderem von Fördertürmen, Arbeiterhäusern und einem Hochofen umgeben. Diese Dekorationselemente nehmen Bezug auf die in der Nähe von Friedrichsdorf gelegenen Industriebetriebe und Siedlungen.
Text: Dawid Smolorz