Ausstellung im Haus des Deutschen Ostens in München präsentiert ihre Werke vom 21. März bis 20. Mai 2025
Die Retrospektive möchte die Künstlerin auch einem neuen Publikum bekannt machen.
„Ihre Bilder zeigen eine Fähigkeit, Farbtöne hervorzubringen, die man erst dadurch in der Natur finden kann, dass uns die Künstlerin mit ihren Werken zeigt, dass diese Farben überhaupt sichtbar sind, dass man, wenn man der Natur in bestimmten Situationen und Stimmungen gegenübertritt, solche Farben wahrnimmt. Sie macht uns eine Palette des Sehens bewusst, über die wir normalerweise gar nicht verfügen. So bereichert die Kunst unsere Sinne.“ Eberhard Günter Schulz
Die Retrospektive anlässlich des 120. Geburtstages der Malerin Gerda Stryi macht es sich zur Aufgabe diese in vielerlei Hinsicht beeindruckende Künstlerin des 20. Jahrhunderts auch einem neuen Publikum bekannt zu machen.
Im oberschlesischen Kattowitz (Katowice) wird sie 1905 geboren. Mit 16 Jahren macht sie sich von dort auf den Weg in die niederschlesische Metropole Breslau (Wrocław). Im Gepäck hat sie eine kleine Mappe mit Probearbeiten, mit denen sie sich an der Breslauer Kunstakademie bewirbt. Ein mutiges Vorhaben – das gelingt.
Die zwanziger Jahre in der Breslauer Kunstszene sind für die junge Gerda Stryi wohl die prägendste und schönste Zeit ihres Lebens. Es folgen durch den Tod ihres Lehrers Otto Müller 1930, die Akademieschließung 1932 und das 1935 ausgesprochene Ausstellungsverbot schwere Einschnitte. Wohl keines ihrer Werke übersteht den Krieg.
Ende der vierziger Jahre kommen Gerda Stryi und ihr Mann Erich Leitgeb nach Wiesbaden. Kurz darauf ist es nicht nur der zu verkraftende Heimatverlust, sondern auch der plötzliche Tod ihres Mannes, der sie über sich hinauswachsen lässt. Sie reist wieder in den Süden und findet ganz eigenständig ihren Platz in der Wiesbadener Kunstszene. Sie lebt ihre Kunst und kann von ihr leben.
So entsteht bis kurz vor ihrem Tod ein zweites künstlerisches Lebenswerk, das in dieser Ausstellung mit einer Auswahl von Bildern aus ihrem künstlerischen Nachlass, der sich im Eigentum des Vereins der Freunde und Förderer der Stiftung Kulturwerk Schlesien befindet, eine neue Sichtbarkeit und Strahlkraft erlangen möge.
Text: Viola Plump

Eckdaten der Ausstellung
Gerda Stryi zum 120. Geburtstag – Hommage an eine schlesische Malerin
- Kuratorin: Viola Plump
- Ausstellungsort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München
- Ausstellungseröffnung: Donnerstag, 20. März 2025, 18 Uhr
- Ausstellungsdauer: 21. März bis 20. Mai 2025
- Kooperation: Stiftung Kulturwerk Schlesien, Würzburg
- Öffnungszeiten: Montag bis Freitag (werktags) 10 bis 20 Uhr
- Zur Ausstellungseröffnung führt die Kuratorin Viola Plump, 1. Vorsitzende des Vereins der Freunde und Förderer der Stiftung Kulturwerk Schlesien, in die Ausstellung ein.
- Kuratorenführungen durch die Ausstellung mit Viola Plump: 21. März um 11 Uhr und 4. April um 17 Uhr. Anmeldung erforderlich unter 089/449993-0 oder per E-Mail an poststelle@hdo.bayern.de