Im Kulturforum Görlitzer Synagoge ist noch bis zum 15. Juni die Ausstellung „Versöhnung für Europa“ zu sehen
Eröffnet wurde sie im Rahmen der 36. Schlesischen Musikfeste.
Das war ein symbolträchtiger Abend, im Kulturforum Görlitzer Synagoge, in einer Stadt, welche nach dem Zweiten Weltkrieg durch die Staatsgrenze geteilt wurde. Hier spielte am Samstag eine polnische Band aus Breslau Barockmusik polnischer und deutscher Komponisten. Diese Veranstaltung wurde durch die Eröffnung der Ausstellung „Versöhnung für Europa“ und den Vortrag von Dr. hab. Wojciech Kucharski über die Botschaft der Versöhnung aus dem Jahre 1965 abgerundet.
Im wunderschönem Innenraum der ehemaligen Synagoge eröffnete in Görlitz die 36. Ausgabe der Schlesischen Musikfeste. Während der ersten Aufführung hörten wir das in Schlesien komponierten Streichquartette von Joseph Elsner, Stanisław Moniuszko und Franz Xaver Gebel, ausgeführt durch renommierte Solisten des Barockorchesters aus Breslau unter der Leitung des Cellisten Jarosław Thiel. Parallel fand die Eröffnung der Ausstellung „Versöhnung für Europa“ statt, die die Bedeutung der Botschaft der polnischen Bischöfe an die deutschen Bischöfe und der gesamten Korrespondenz der Versöhnung von 1965 für den Aufbau eines gemeinsamen Europas aufzeigt. Diese Ausstellung ist zweisprachig auf Deutsch und Englisch gestaltet. Sie präsentiert die wichtigsten Dokumente und den Weg der polnisch-deutschen Versöhnung. Erstellt durch das Centrum Historii Zajezdnia (Zentrum für Geschichte „Depot“) in Breslau.
Das im Briefwechsel zwischen den Bischöfen Polens und Deutschlands aus dem Jahre 1965 vorgeschlagene Modell der Aussöhnung war ein Meilenstein für einen Wandel in der Denkweise von Konfliktparteien in den internationalen Beziehungen und kam zweifellos einem Bruch mit der Mentalität des Kalten Krieges gleich. Dieses Modell konnte daraufhin von Gesellschaften und Staaten in verschiedenen Regionen der Welt übernommen werden, sagte Wojciech Kucharski während der Ausstellungseröffnung „Versöhnung für Europa“ in Görlitz.
Die Ausstellung ist bis zum 15. Juni im Kulturforum Görlitzer Synagoge in Görlitz zu sehen und am darauffolgendem Wochenende zieht das Festival Richtung Breslau. Die 36. Schlesischen Musikfeste finden im Rahmen des Jahres der Versöhnung, ausgerufen durch den Stadtrat der Stadt Breslau, statt. Weitere Informationen über das Jahr der Versöhnung finden Sie auf www.rokpojednania.pl.
Die Veranstaltung „Jahr der Versöhnung“ findet im Rahmen des Programms „Kultura inspirująca 2025–2026“ in Kooperation mit dem Historischen Archiv des Erzbistums Köln und der Botschaft der Republik Polen beim Heiligen Stuhl statt.
Kofinanziert aus Mitteln des Ministeriums für Kultur und Nationales Erbe der Polnischen Republik im Rahmen des Programms „Kultura inspirująca 2025–2026” [dt. „Inspirierende Kultur“].
Text & Bilder: Zentrum „Erinnerung und Zukunft“ (Ośrodek „Pamięć i Przyszłość”) in Breslau (Wrocław), Träger vom Centrum Historii Zajezdnia