Neues Keramikmuseum in Boleslawiec (Bunzlau) eröffnet

Bolesławiec wurde in die Europäische Keramikstraße aufgenommen

Die Eröffnung des neuen Museumsgebäudes war der Abschluss eines polnisch-norwegischen Projekts.

Die Eröffnung des neuen Gebäudes des Keramikmuseums Bunzlau am 3. April im Pückler-Palais war ein sehr wichtiges Ereignis für die Stadt, die weltweit mit Keramik assoziiert wird. Bunzlauer Keramik ist ja heutzutage das einzige niederschlesische Produkt, das in der ganzen Welt bekannt ist.

Neuer Sitz des Keramikmuseum in Bunzlau befindet sich im restaurierten Pückler-Palais. Fot. Agnieszka Bormann, März 2024, vor der Eröffnung.

Im neuen Museum kann man natürlich auch die weltweit größte Sammlung von Bunzlauer Keramik sehen. Und zwar sowohl alte als auch zeitgenössische Objekte. Weder in Polen noch in ganz Mitteleuropa gibt es heute ein größeres Keramikmuseum. Die Dauerausstellung verbindet die Geschichte der Keramik mit der Geschichte von der Stadt Bunzlau/  Bolesławiec vom Mittelalter bis zur Gegenwart.

Die Ausstellungen im neuen Keramik-Museum in Bunzlau. Fot. UM Boleslawiec.

Derzeit besteht die Ausstellung auch aus zwei Wechselausstellungen: “Europäische Keramikstraße: Italienische Fayencen aus Faenza und Deruta” und “Europäische Keramikstraße – Norwegisches Porzellan aus Porsgrunn”. Insgesamt gibt es mehr als 10.000 Exponate.

Am Tag der Museumseröffnung. Fot. UM Boleslawiec.

Das Erdgeschoss und die erste Etage des Gebäudes sind den Ausstellungen gewidmet. Es wird auch Räume für Porzellanmalworkshops geben. Der Eintritt ins Museum ist bis Ende April frei.

Die Keramiksammlung im neuen Museum in Bunzlau. Fot. UM Boleslawiec.
Bolesławiec auf zertifizierter europäischer Keramik-Straße

An der feierlichen Eröffnung des neuen Sitzes des Museums nahmen neben vielen Gästen aus der Stadt und Region Bożena Żelazowska, polnische Ministerin für Kultur und Nationales Erbe, Gäste aus Norwegen und Italien sowie Vertreter der niederschlesischen Selbstverwaltung teil.

Museumseröffnung in Bunzlau. Fot. UM Boleslawiec.

Sie bildete den Abschluss des Projekts “Polen und Norwegen auf der Europäischen Keramikstraße: Einbeziehung von Bolesławiec und Porsgrunn in ein internationales Netz der Zusammenarbeit zwischen Städten mit Keramiktradition”. Partner dieser Initiative waren die Stadtverwaltung von Bolesławiec, das Telemark-Museum in Skien und das Keramikmuseum.

Neues Keramikmuseum in Bunzlau. Fot. UM Boleslawiec.

Das neue Domizil des Keramikmuseums befindet sich in dem restaurierten neugotischen Schloss des Grafen Eduard Maximilian Ferdinand Erdmann von Pückler, das 1857 seine heutige Form erhielt. Die Renovierung erforderte umfangreiche Arbeiten. Sie wurde unter der Aufsicht eines Denkmalpflegers durchgeführt. Die Renovierungsarbeiten wurden aus den so genannten norwegischen Fonds mitfinanziert.

Es sei daran erinnert, dass das Gebäude in der Kutuzowa-Straße 14 in Bolesławiec bereits in ein Zentrum für alte Töpfertechniken umgewandelt wurde. Dort kann man den Produktionsprozess der Bunzlauer Keramik sehen und an Workshops zum Töpfern mit der Drehscheibe oder zum Dekorieren von Gefäßen teilnehmen. Außerdem gibt es eine Ausstellung, in der die Produkte von 34 lokalen Keramikbetrieben präsentiert werden, sowie einen antiken Töpferofen aus dem 19. Jahrhundert, der aus einer der Töpfereien der Vorkriegszeit dorthin überführt wurde.

Die Stadt Bolesławiec bemüht sich aktuelle, mit ihrer Keramik in die Liste des immateriellen Erbes UNESCO aufgenommen zu werden.

Am Tag de Eröffnung des neuen Keramikmuseums in Bunzlau. Fot. UM Boleslawiec.

Text: Sławomir Szymański
Fotos von der Eröffnung: UM Bolesławiec
Fotos des Gebäudes: Agnieszka Bormann