Die langjährige Leiterin des HAUS SCHLESIEN in Königswinter erhielt den 48. Kulturpreis Schlesien des Landes Niedersachsen
Der Festakt fand am 22. September 2024 in Braunschweig statt.
Für ihre langjährige Arbeit als Leiterin des Dokumentations- und Informationszentrums HAUS SCHLESIEN hat Nicola Remig den 48. Kulturpreis Schlesien des Landes Niedersachsen verliehen bekommen. Stephan Rauhut, Bundesvorsitzender der Landmannschaft Schlesien und Jurymitglied, hob in seiner Laudatio die vielen grenzüberschreitenden kulturellen und musealen Kontakte und verständigungspolitischen Projekte von HAUS SCHLESIEN hervor, die unter Nicola Remigs Leitung umgesetzt wurden. In ihrer Dankesrede betonte Remig, dass sie den Preis als Auszeichnung für das ganze Team des Dokumentations- und Informationszentrums sehe und bedankte sich bei den zahlreichen polnischen und tschechischen Partnern für die jahrelange Zusammenarbeit. „Dass das Land Niedersachsen dieses kulturelle und verständigungspolitische Format des ,Schlesischen Kulturpreises‘ weiterführt, ist in meinen Augen heute wichtiger denn je als Botschaft der Notwendigkeit, beständig im Dialog zu bleiben, an Annäherungen und gegenseitigem Verstehen zu arbeiten“, so Remig.
In der offiziellen Pressemeldung zur Preisvergabe heißt es: „Neben ihrer Tätigkeit im HAUS SCHLESIEN engagiert sich Nicola Remig in verschiedenen interkulturellen Projekten, die den deutsch-polnischen Dialog fördern. Ihr unermüdlicher Einsatz, ihre wissenschaftliche Expertise und ihre Fähigkeit, Brücken zwischen Kulturen zu bauen, machen sie zu einer herausragenden Botschafterin der schlesischen Kultur.“

Vergeben wurden zwei Hauptpreise und zwei Sonderpreise, Remig ist eine der Hauptpreisträgerinnen. Der zweite Hauptpreis ging an die polnische Kunsthistorikerin Ewa Sabine Chojecka, die Sonderpreise an den Förderverein für junge Musiker aus Deutschland und Polen sowie die niederschlesische Gemeinde Stoszowice (Peterwitz) für das Projekt Festung Silberberg, heute eine deutsch-polnische Begegnungsstätte. Daniela Behrens, Innenministerin des Landes Niedersachsen und Juryvorsitzende, bezeichnete die Preisträger als „Botschafter einer grenzüberschreitenden, gesamteuropäischen Kulturlandschaft“.

Der Kulturpreis Schlesien des Landes Niedersachsen wird seit 1977 verliehen. In Niedersachsen hatten nach dem Zweiten Weltkrieg besonders viele vertriebene Schlesier Aufnahme gefunden. Die Niedersächsische Landesregierung hatte den Preis daher als Zeichen der Verbundenheit des Landes Niedersachsen mit den in der Bundesrepublik Deutschland lebenden Schlesiern gestiftet. Seit 1991 hat die Niedersächsische Landesregierung, getragen vom Gedanken der Versöhnung zwischen Deutschen und Polen, den Fokus auf die gemeinsame Erhaltung und Weiterentwicklung schlesischen Kulturgutes gelegt, seitdem werden Personen beiderseits der Grenze geehrt.
Text: Florian Paprotny, Pressemitteilung des Haus Schlesiens vom 8.10.2024