Mit dem Zug zur Schneekoppe

Noch in diesem Jahr wird man mit dem Zug nach Karpacz (Krummhübel) im Riesengebirge fahren können

Die Arbeiten sind bereits im Gange. Auch andere Bahnstrecken in Niederschlesien werden saniert.

Noch in diesem Jahr soll man mit dem Zug nach Karpacz (Krummhübel) fahren können. Die Arbeiten am ersten Abschnitt der Strecke von Jelenia Góra (Hirschberg) aus sind bereits im Gange. Die Renovierung des zweiten Abschnitts, der direkt zum Bahnhof unterhalb von Schneekoppe führt, beginnt wahrscheinlich in den kommenden Monaten.

Das Riesengebirge ist in den letzten Jahren bei Touristen sehr beliebt, und Karpacz (Krummhübel) ist generell einer der meistbesuchten Bergorte in Polen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass sich der Fremdenverkehr im Riesengebirge auf die Region Schneekoppe konzentriert.

Allerdings ist Karpacz derzeit nur mit Auto oder Bus erreichbar. In der Stadt gibt es zwar einen Bahnhof, aber keinen Zugverkehr. Er wurde hier im Jahr 2000 eingestellt. Es besteht jedoch die Möglichkeit, dass die Züge noch in diesem Jahr in die Stadt unter der Schneekoppe zurückkehren werden.

Bahnstreckennetz im Riesengebirge

Es wird bergauf gehen
Im Sommer 2021 übernahm die Selbstverwaltung der Wojewodschaft Niederschlesien drei stillgelegte Eisenbahnstrecken in der Region des östlichen Riesengebirges und des Landeshuter Kamms (Rudawy Janowickie): Mysłakowice (Erdmannsdorf-Zillerthal) – Karpacz, Pisarzowice (Schreibendorf) – Kowary (Schmiedeberg) – Jelenia Góra (Hirschberg) und Kamienna Góra (Landeshut) – Pisarzowice.

Derzeit laufen die Arbeiten auf dem Abschnitt zwischen Jelenia Góra und Mysłakowice. Dieser Streckenabschnitt ist von zentraler Bedeutung, denn in Mysłakowice zweigen die Linien in Richtung Karpacz und Kowary und weiter nach Kamienna Góra ab.

Die Renovierung des Abschnitts von Mysłakowice bis Karpacz soll noch in diesem Jahr beginnen. Die Arbeiten werden voraussichtlich 120 Tage in Anspruch nehmen und möglicherweise noch vor Ende dieses Jahres fertiggestellt. Dieser Abschnitt ist 7 Kilometer lang und weist einen Höhenunterschied von 154 Metern auf. Dieser Streckenabschnitt gilt als die steilste Eisenbahnstrecke in Polen. 


Vor dem Zweiten Weltkrieg hieß die Strecke nach Krummhübel die „Riesengebirgsbahn“. Sie wurde 1895 in Betrieb genommen, in den 1930er Jahren elektrifiziert. Krummhübel hatte dann eine direkte Verbindung nach Breslau und Berlin. Nach 1945 wurde die elektrische Traktion von der Roten Armee demontiert. Die derzeitige Renovierung sieht keine Wiederherstellung der Elektrizität auf dieser Strecke vor.

Eine Verbindung nach Kowary und Kamienna Góra soll später eingerichtet werden. Es ist noch nicht bekannt, wann die Renovierung dieser Abschnitte beginnt.

Die Renovierung im gesamten Gebiet wird von der Europäischen Union im Rahmen des Programms “Europäische Fonds für Niederschlesien 2021-2027” finanziert.

Der Bahnhof in Myslakowice. Fot. wikipedia

Mehr und mehr Eisenbahn in den Sudeten

Auch auf einer anderen von der Wojewodschaft übernommenen Strecke sind Renovierungsarbeiten im Gange. Es geht um die Bahnlinie ins Isergebirge – von Gryfów Śląski (Greiffenberg) über Mirsk (Friedeberg) nach Świeradów-Zdrój (Bad Flinsberg). Die ersten Züge werden voraussichtlich noch in diesem Jahr hier verkehren.

Im vergangenen Jahr kehrten auch andere Städte – Lądek-Zdrój (Bad Landeck) und Stronie Śląskie (Seitenberg) – auf die Karte der Eisenbahnverbindungen zurück. Bis auf weiteres werden sie jedoch von Bussen in den Farben der Niederschlesischen Eisenbahn bedient, die im Fahrkartensystem wie Züge behandelt werden. Die Provinzregierung plant jedoch, die Strecke zu übernehmen und die Gleise zu sanieren.

Der ehemalige Bahnhof in Karpacz, heute Kulturzentrum, Museum und Touristeninformation, Fot. wikipedia

Text: Sławomir Szymański