Der Film von Ronald Urbanczyk zeigt das moderne, dynamische und kulturell vielfältige Ober- und Niederschlesien
Nach der Premiere in Deutschland wird der Film in Beuthen (Bytom) erstmalig dem polnischen Publikum präsentiert.
Der Dokumentarfilm „Nova Silesia“ von Ronald Urbanczyk feierte im Dezember 2024 seine Doppelpremiere im Schlesischen Museum zu Görlitz und im Oberschlesischen Landesmuseum in Ratingen und wird nun in Beuthen (Bytom), der Heimatstadt des Filmemachers, gezeigt. Am 28. Mai 2025 um 18 Uhr findet die Filmvorführung im BECEK, Bytomskie Centrum Kultury, statt. Im Anschluss gibt es ein Publikumsgespräch mit dem Regisseur, moderiert von Dr. Arkadiusz Gola.

Ronald Urbanczyk, der 1987 mit seinen Eltern aus Beuthen nach Deutschland auswanderte, kehrt mit diesem Film zurück zu seinen Wurzeln – und beleuchtet aus neuer Perspektive die tiefgreifenden wirtschaftlichen und kulturellen Veränderungen in Oberschlesien und Niederschlesien. Sein Film kontrastiert nostalgische Erinnerungen an die Region mit ihrem heutigen, modernen Erscheinungsbild: einer innovativen Wirtschaft, wachsender kultureller Vielfalt und neuen Chancen wie auch Herausforderungen für die Menschen vor Ort. Urbanczyk gelingt es, die Region nicht nur als (post)industrielle Zentren im Prozess des Strukturwandels, sondern auch als kulturell und historisch reiche Landschaften zu porträtieren. Mit eindrucksvollen Bildern und einer kraftvollen Erzählweise fängt er den Geist einer Region ein, deren Selbstverständnis von der engen Verknüpfung von Tradition und Fortschritt geprägt ist. Erfolgreich umgesetzte Konzepte für postindustrielle Nutzung alter Infrastruktur, noch bestehende große Herausforderungen, neuer Umgang mit deutschem Kulturerbe, Fragen der regionalen Identität und Verortung im Europa des 21. Jahrhunderts kommen im Film zur Sprache.
Ronald Urbanczyk (Jg. 1976, unten im Bild) ist ein deutsch-polnischer Filmemacher. Der gebürtige Schlesier zog 1987 mit seiner Familie als Aussiedler nach Deutschland. 2011 gründete er die Arche Noah Filmproduktion. Urbanczyk hat in beiden Ländern als Regisseur, Drehbuchautor, Kameramann, Cutter und Produzent gearbeitet und konzentriert sich auf anspruchsvolle, unabhängige Filmprojekte, oft abseits des Mainstreams. Seine Filme umfassen Dokumentationen und experimentelle Arbeiten, die sich – neben dem Schwerpunkt Schlesien – kritisch mit der Gesellschaft auseinandersetzen. Sein neuestes Filmprojekt ist „BE HIPPIE Made in Poland“ (2025).

Der Film „Nova Silesia” entstand als Kooperationsprojekt des Oberschlesischen Landesmuseums in Ratingen, des Hauses der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit in Gliwice (Gleiwitz) und des Kulturreferates für Schlesien am Schlesischen Museum zu Görlitz. Es wurde ermöglicht durch die finanzielle Unterstützung seitens der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit (SdpZ).
Weitere Filmvorführungstermine in Polen sind in Planung. Am 3. Juni wird „Nova Silesia“ im Dokumentations- und Ausstellungszentrum der Deutschen in Polen DAZ in Oppeln (Opole) präsentiert.
Text: Agnieszka Bormann