Geotouristische Koalition will Sudeten noch besser vermarkten

Entstanden im Juli 2021 beim Festival der Mineralien in Lubań, nimmt die Initiative ihre Arbeit auf

Geotouristische Potenziale der Region sollen mit vereinten Kräften genutzt werden.

Im Juli wurde in Lubań (Lauban) am Rande des Festivals der Mineralien (Sudecki Festiwal Minerałów) die Geotourstische Koalition ins Leben gerufen. Die Initiative zu ihrer Gründung kam bereits 2019 von Dr. Łukasz Tekiela, Direktor des Regionalmuseums in Lubań, Historiker, Autor wertvoller Publikationen und Studien zur Geschichte der Oberlausitz und des schlesischen Grenzlandes. Nebenberuflich ist er ein begeisterter Mineraloge und Sammler. Er hat das Festival der Mineralien ins Leben gerufen und organisierte es 2021 nun schon zum dritten Mal erfolgreich. Es ist die derzeit größte Veranstaltung für Mineralogen und die breite Öffentlichkeit im Südwesten Polens.

Dr. Łukasz Tekiela – Historiker und leidenschaftlicher Mineraloge – sieht im Iserbasalt mehr als nur ein interessantes Gestein.

Vieles spricht dafür, dass Lubań und die Westsudeten ihre touristische Marke auf der Mineralogie aufbauen. Die auf vulkanischem Basaltgestein gelegene Stadt ist von Steinbrüchen umgeben und bietet direkten Zugang zu den geologischen Besonderheiten des Iser-Vor- und -Gebirges. Lubań könnte eine Tür bilden und öffnen zu den Schätzen der Region. Da es in den benachbarten Gemeinden wie Lwówek Śląski (Löwenberg), Szklarska Poręba (Schreiberhau) und seit einigen Jahren auch in der Gemeinde Mirsk (Friedeberg) eine längere Tradition des mineralogischen und geologischen Tourismus gibt, lohnt es sich, die Kräfte zu bündeln und Erfahrungen auszutauschen, um ein kohärentes, reichhaltiges und attraktives Produkt für Geotouristen aus aller Welt zu schaffen.

Der Geotourismus basiert auf Reisen zu geologischen Objekten, er verbindet das Kennenlernen der Erde, den Schutz ihrer belebten und unbelebten Natur, die breit angelegte Bildung in diesen Bereichen. Im engeren Sinne wird er auch als eine Form der angewandten Geologie verstanden, die darin besteht, Mineralien, geologische Formationen, Landschaftsformationen usw. kennen zu lernen und manchmal auch zu erwerben. Die Verbreitung des Geotourismus wird durch Geoparks erleichtert, deren Einrichtung von der UNESCO unterstützt wird. Der Geotourismus ist nach dem Astrotourismus, der sich in Szklarska Poręba (Schreiberhau) und Świeradów-Zdrój (Bad Flinsberg) entwickelt, eine weitere Variante des thematischen Tourismus, der Wissen und Vergnügen miteinander verbindet und in den Sudeten große Erfolgschancen hat.

Das Zinnerzbergwerk in Krobica (Krobsdorf, Gemeinde Mirsk/Friedeberg) ist eines von vielen Objekten in den Sudeten, die historische Technik mit geologischen Besonderheiten verbinden.

Die Sudeten, das unmittelbare Hinterland dieser Orte, sind ein altes und vielfältiges geologisches Gebiet, in dem geologische Besonderheiten sowie Mineralien zu finden sind, die seit Hunderten von Jahren abgebaut werden. Dies macht die Makroregion sehr attraktiv für eine große Gruppe von Touristen, die sich nicht nur für Geologie und Mineralogie interessieren, sondern auch für technische Denkmäler und Überbleibsel des Bergbaus (Stollen, Schächte, Tagebaue usw.).

Der Zusammenschluss in der Geotourismus-Koalition bedeutet die Bündelung der Kräft, gegenseitige Förderung und Zusammenarbeit der Städte. Sie soll dazu beitragen, Touristen mit sehr spezifischen Interessen, die in der Regel recht gut ausgestattet sind und daher spezifische Anforderungen haben, anzulocken und ihnen ein mehrtägiges Aufenthaltsprogramm zu bieten.

Mit dem unterzeichneten Schreiben bekundeten die Parteien ihren Willen, die gegenseitige Zusammenarbeit in den folgenden Bereichen auszubauen:

  • Schaffung gemeinsamer geotouristischer Produkte,
  • Durchführung gemeinsamer Marketingaktivitäten im Zusammenhang mit geotouristischen Attraktionen
  • Austausch von Wissen und Erfahrungen im Bereich der geotouristischen Initiativen
  • gemeinsame Ausbildung des für den Geotourismus zuständigen Personals,
  • Lobbyarbeit für die Entwicklung des Geotourismus in Niederschlesien,
  • Lobbyarbeit zur Unterstützung des Handwerks, das die lokalen Mineralien- und Gesteinsressourcen nutzt,
  • Austausch von Informationen und Werbematerialien zwischen den Teilnehmern der Koalition.
Unterzeichner des Memorandums zur Gründung der Koalition für Geotourismus auf der Bühne des Festivals der Mineralien von Lubań.

Das Dokument über den Beitritt zur Koalition wurde unterzeichnet von:

  • Bürgermeister von Lubań (Lauban) – Arkadiusz Słowiński,
  • Bürgermeister von Szklarska Poręba (Schreiberhau) – Mirosław Graf,
  • Bürgermeister von Strzegom (Striegau) – Zbigniew Suchyta,
  • Bürgermeister von Szczawno-Zdrój (Bad Salzbrunn) – Marek Fedoruk,
  • Bürgermeister von Złotoryja (Goldberg) – Robert Pawłowski,
  • Bürgermeister von Leśna (Marklissa) – Szymon Surmacz,
  • Bürgermeister von Mirsko (Friedeberg) – Andrzej Jasiński,
  • Direktor des Riesengebirge-Nationalparks (Karkonoski Park Narodowy) – Andrzej Raj.

Der Riesengebirge-Nationalpark ist eine wichtige Stütze für diese Idee. Der Nationalpark verfügt nicht nur über eine große Anzahl von geotouristischen Attraktionen auf seinem Gebiet, sondern auch über Erfahrung in der Förderung von Naturattraktionen und Fachwissen über diese. Darüber hinaus ist er Mitglied in mehreren Nationalparkorganisationen und verfügt über umfangreiche Kontakte zu den Gemeinden.

Die Bildung der Koalition wurde im Jahr 2020 durch die COVID-19-Pandemie unterbrochen. Der Initiator und die Mitglieder wollen jedoch nicht auf den wirtschaftlichen Aufschwung warten, sondern den Geotourismus nutzen, um die schwierige Situation zu überwinden. Die ersten Arbeitstreffen haben bereits Ende September stattgefunden.

Text und Bilder: Arkadiusz Lipin
Redaktion und Übersetzung: Agnieszka Bormann