„Schlesiens Wilder Westen“ – Filmvorführung und Gespräch mit der Filmemacherin Ute Badura

30.10.2021, 17 Uhr, Schlesisches Museum Görlitz, Eintritt frei

Was ist Heimat? Ein Ort, ein Mensch, ein Gefühl, eine Erinnerung? Mit Ute Badura und Jacek Jaśko spricht Agnieszka Bormann

„Ein kluger, sensibler und bei aller Poesie immens politischer Dokumentarfilm“ (Berliner Zeitung)

Der Film „Schlesiens Wilder Westen“ von Ute Badura erkundet die Geschichte und Gegenwart von Kopaniec (dt. Seifershau), einem Ort am Rande des Iser- und Riesengebirges, durch die Erinnerungen seiner früheren und heutigen Bewohner. Ihre Lebenswege spiegeln die Erfahrung von Millionen von Menschen wider. Zwischen dem Früher und dem Heute liegt die Vertreibung. Die deutschen Bewohner des Ortes wurden ab Sommer 1946 vertrieben, bereits seit 1945 wurden Vertriebene aus dem von den Sowjets annektierten Ostpolen hier angesiedelt. In den ersten Jahren nach Kriegsende nannte man die neuen Gebiete Polens „Der Wilde Westen“.

Unmittelbar nach dem Krieg lebten die alten und die neuen Bewohner mehrere Monate zusammen in einem Haus. Für beide Gruppen eine psychisch belastende, oft unerträgliche aber auch lehrreiche Situation, die das ganze Spektrum an menschlichen Reaktionen auslöste – zwischen schikanieren über gemeinsam wirtschaften bis zu einer Annäherung war alles dabei. Auch über diese Erfahrungen erzählt der Film, in dem deutsch-polnische Begegnungen und Gespräche während eines der vielen Besuche der Deutschen in Kopaniec dokumentiert werden.

Das Dorf Kopaniec ist Mittelpunkt des Filmes. 20 Jahre lang war es auch der Lebensmittelpunkt des Künstlers Jacek Jaśko, eines der Protagonisten im Film. Seine Schwarz-Weiß-Fotografien von Kopaniec und aus dem Riesengebirge sind noch bis 31.10.2021 in der Ausstellung „Streifzüge im Museum der Fotografie in Görlitz zu sehen. Jacek Jaśko wird auch bei der Filmvorführung dabei sein.

Die Filmvorführung findet im Rahmen des deutsch-polnischen Projektes „Schlesien-gemeinsames Natur- und Kulturerbe“ des Nationalparks Riesengebirge und des Schlesischen Museums zu Görlitz statt und wird gefördert aus dem Kooperationsprogramm Interreg Polen-Sachsen 2014-2020.

Die Teilnehmerzahl ist auf 35 Personen begrenzt. Eine Anmeldung per Email unter kontakt@schlesisches-museum.de oder telefonisch unter 3581 87910 wird empfohlen.

Hinweis: Vor der Filmvorführung im Schlesischen Museum findet am 30.10.2021 um 15 Uhr im Museum der Fotografie in Görlitz (Löbauer Str. 7) die Finissage der Ausstellung Streifzüge und ein Künstlergespräch mit Jacek Jaśko statt. Eintritt frei.

Text: Agnieszka Bormann