Lesung mit Karolina Kuszyk: In den Häusern der Anderen

EDIT: Buchvorstellung am 26.09.2023 in Dresden abgesagt! Neuer Termin wird bekanntgegeben!

Kuszyks Buch hilft die Nachkriegsgeschichte der 1945 an Polen angeschlossenen Gebiete und ihrer polnischen Bewohner besser zu verstehen.

Die Zentralbibliothek Dresden und das Deutsche Kulturforum östliches Europa laden zur Buchvorstellung mit Karolina Kuszyk ein. 

Etwa zehn Millionen Deutsche flohen am Ende des Zweiten Weltkriegs aus Schlesien, Pommern, der Neumark und Ostpreußen oder wurden von dort vertrieben. Häuser, Fabriken, Kirchen, Möbel, Küchengeräte, Kleidung, Bilder und vieles mehr ließen sie zurück in den Gebieten östlich der Oder und Neiße. Karolina Kuszyk (Jg. 1977), Nachgeborene von polnischen Umsiedlern im niederschlesischen Legnica (Liegnitz), spürt dem ehemals Deutschen nach. Gestützt auf Archivfunde, Forschungsarbeiten, Literatur und eine Vielzahl persönlicher Begegnungen erzählt sie von den Hinterlassenschaften der ehemaligen Feinde und den Versuchen der polnischen Bevölkerung, darin heimisch zu werden. Unvoreingenommen fügt sie der deutsch-polnischen Geschichte ein neues Kapitel dazu, das für die Gegenwart von großer Relevanz ist.

Termin:

Was: In den Häusern der anderen. Spuren deutscher Vergangenheit in Westpolen,  Buchvorstellung mit Karolina Kuszyk
Wann: Dienstag, 26. September 2023, 19:30 Uhr
Wo: Zentralbibliothek im Kulturpalast, Schlossstraße 2, 01067 Dresden
Die Veranstaltung moderiert Friederike Partzsch. Der Eintritt ist frei.

Karolina Kuszyk, geboren in Legnica (Liegnitz), geht in ihrer literarischen Reportage “In den Häusern der Anderen” einem Lebensgefühl nach – dem Gefühl, „am falschen Ort zu sein”. Sie unternimmt es, „die Geschichte des ehemals Deutschen in seiner alltäglichen, häuslichen Variante” zu schreiben. Nach Flucht und Vertreibung der deutschen Bevölkerung blieb Vieles aus ihrem Leben in Schlesien, Pommern, der Kurmark und Ostpreußen zurück: ihre Häuser, Möbel, Bilder und Fotos, ihre Kirchen und Friedhöfe. Im Polnischen gibt es für dieses Erbe ein eigenes Wort: Poniemieckie, das auch den Titel von Kuszyks Buch in der polnischen Originalausgabe bildet (Poniemieckie. Wołowiec 2019). Gestützt auf Archivfunde, Forschungsarbeiten, Literatur und eine Vielzahl persönlicher Begegnungen erzählt das Buch auf lebendige und einfühlsame Weise davon, wie die Biografien von Menschen und Dingen miteinander verwoben sind und wie das ehemals Deutsche zu einem gemeinsame Erbe werden kann.

Das Buch ist sowohl in Polen als auch in Deutschland begeistert aufgenommen und bereits mit namhaften Preisen ausgezeichnet worden. Im Oktober 2023 bekommt die Autorin den Kulturpreis Schlesien (Sonderpreis) des Landes Niedersachsen.

Karolina Kuszyk (Foto: Katarzyna Mazur) und ihr Buch im Original und deutscher Übersetzung von Bernhard Hartmann

In der deutschen Übersetzung von Bernhard Hartmann ist das Buch im Oktober 2022 unter dem Titel „In den Häusern der Anderen. Spuren deutscher Vergangenheit in Westpolen“ im Ch. Links Verlag erschienen und hatte seine Premiere im Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung in Berlin. Das Gespräch mit der Autorin moderierte Christiane Hoffmann, Autorin („Alles, was wir nicht erinnern“) und Erste Stellvertretende Sprecherin der Bundesregierung. Die Aufzeichnung ist online auf YouTube zugänglich.

Meinungen zum Buch

»Dieses Buch füllt eine Leerstelle: Es erzählt, was es für die Polen bedeutete, in die von den Deutschen verlassenen Gebiete zu kommen, sich die Dörfer, Städte, Häuser des Feindes anzueignen. Karolina Kuszyk beschreibt anschaulich, nahbar und emotional.«
Christiane Hoffmann

»Karolina Kuszyk gelingt etwas Außergewöhnliches. Auf einfühlsame Weise beschreibt sie die Herausforderung der polnischen Nachkriegsgesellschaft, mit dem deutschen Erbe im heutigen Westpolen umzugehen. Endlich liegt dieses wegweisende Buch in deutscher Sprache vor.«
Andreas Kossert

Eckdaten

Karolina Kuszyk: In den Häusern der Anderen. Spuren deutscher Vergangenheit in Westpolen
Verlag: Ch. Links Verlag
Veröffentlichung: 11.10.2022
ISBN: 978-3-96289-146-6
400 Seiten, Hardcover
Preis: 25 Euro

Weiterführende Informationen zum Buch

Text: Pressemitteilung Deutsches Kulturforum östliches Europa (ergänzt durch Agnieszka Bormann)